ORTHODOXE KIRCHE IN RUSSLAND: Gläubige gegen Hetzjagd auf Frauenband
MOSKAU | Die Festnahme zweier Künstlerinnen nach einer Aktion im Heiligtum der orthodoxen Kirche hat in Russland scharfen Protest ausgelöst. Dass zwei junge Mütter im Alter von 22 und 23 Jahren mit Handschellen gefesselt in einem Käfig der Öffentlichkeit vorgeführt würden wie Tiere, sei ein Skandal, kommentierten Moskauer Medien am Mittwoch. Mehr als 2.000 Gläubige forderten in einem offenen Brief Patriarch Kirill auf, die „Hetzjagd“ auf die Mitglieder der Punkband Pussy Riot zu beenden. Sie verurteilten zwar die Performance, doch noch viel unzulässiger sei die übertriebene Reaktion der Kirchenführung. Die Frauen hatten mit Strickmützen maskiert vor dem Altar der Kirche in einem „Punkgebet“ Gott angefleht, Russland von Putin zu erlösen. Ein Gericht ordnete Haft bis Ende April an. Den Damen droht eine mehrjährige Haftstrafe wegen „Rowdytums“. (dpa)
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