piwik no script img

Weltweite Proteste am Fukushima-Jahrestag

ANTI-ATOM In Deutschland werden bei sechs Demos Zehntausende erwartet. Menschenkette in Frankreich

BERLIN taz | Ein Jahr Fukushima – das treibt am Wochenende Atomkraftgegner in vielen Ländern rund um den Globus erneut auf die Straße. In Deutschland rufen zahlreiche große Umweltverbände für Sonntag zu Großdemonstrationen und Kundgebungen auf. So sollen an den Atomkraftwerken Gundremmingen, Neckarwestheim, Brokdorf und in Hannover sowie an der Urananreicherungsanlage im nordrhein-westfälischen Gronau zehntausende Menschen demonstrieren. Eine knapp 80 Kilometer lange Lichterkette planen Atomkraftgegner im Braunschweiger Land zwischen Braunschweig/Thune, dem Atommülllager Asse II und dem Schacht Konrad (Übersicht auf Seite 14). Allein für diese Lichterkette erwarten die Organisatoren eine Beteiligung von über 20.000 Menschen.

Mit den Demonstrationen soll der Katastrophe von Fukushima gedacht werden, bei der vor einem Jahr durch einen Tsunami ein Atomkraftwerk komplett zerstört wurde und seither die Umwelt belastet. In der Folge hatte die deutsche Bundesregierung acht Atommeiler in Deutschland vom Netz genommen. Anti-Atom-Gruppen kritisieren diesen Ausstiegsbeschluss jedoch als halbherzig und ungenügend.

Auch in zahlreichen anderen Ländern werden für Sonntag Proteste erwartet. In Frankreich planen Atomkraftgegner, eine 235 Kilometer lange Menschenkette zwischen Lyon und Avignon durchzuführen. Auch in Japan, Australien, Brasilien, Südafrika und zahlreichen anderen Ländern soll es zu Protestaktionen kommen. MARTIN KAUL

Mehr Informationen: www.fukushima2012.de

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen