Neuer Unfall in Sellafield

LONDON/OSLO dpa ■ Ein Teil der britischen Atomanlage Sellafield ist nach einem Unfall stillgelegt worden. Für Menschen und Umwelt bestehe aber keine Gefahr, erklärte die Betreibergesellschaft British Nuclear Group. Norwegens Umweltminister Arild Hareide forderte dagegen „politische Konsequenzen“ und kündigte an, sich direkt an seinen britischen Kollegen Elliot Morley zu wenden – die Regierung Blair will in den nächsten Wochen über den Bau neuer Atomkraftwerke entscheiden. Laut Berichten der Times und des Guardian sind in Sellafield 20 Tonnen Uran und Plutonium in konzentrierter Salpetersäure durch ein gerissenes Rohr ausgelaufen. Der Plutonium-Anteil betrug laut Times 200 Kilogramm, „was für 20 Atombomben ausreichen würde“. Die hochgiftige Mischung sei in einen Raum geflossenn, der vermutlich nur mit Spezialrobotern zu säubern ist.