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Nach der US-PräsidentschaftswahlDie Demokraten müssen sich neu aufstellen

Nach der Wahlniederlage gegen Donald Trump suchen die Demokraten nach Antworten. Die unterlegene Vizepräsidentin Kamala Harris gibt sich kämpferisch.

An­hän­ge­r*in­nen von Kamala Harris bei ihrer Niederlagenrede in der Howard University in Washington am Mittwoch Foto: Jacquelyn Martin/ap

Washington taz | Für US-Vizepräsidentin Kamala Harris und die Demokratische Partei geht es nach der deutlichen Wahlniederlage gegen Ex-Präsident Donald Trump um nicht weniger als die politische Zukunft. Eine umfangreiche Aufarbeitung des Geschehens sowie eine Analyse des Wählerverhaltens sind ein Muss. In ihrem ersten öffentlichen Auftritt nach der Wahl forderte Harris ihre Anhänger dazu auf, dass Ergebnis zu respektieren. Gleichzeitig zeigte sie sich kämpferisch.

„Ich werde niemals aufgeben, für eine Zukunft zu kämpfen, in der die Amerikaner ihre Träume, Ambitionen und Bestrebungen verwirklichen können“, sagte Harris am Mittwochnachmittag in Washington.

Die 60-Jährige hielt ihre Rede auf dem Campus der Howard University in der US-Hauptstadt.Dort sollte einen Tag vorher eine große Siegesfeier für die erste Präsidentin der USA ausgetragen werden. Dazu kam es bekanntlich nicht. „Das Ergebnis dieser Wahl ist nicht das, was wir wollten, nicht das, wofür wir gekämpft haben, nicht das, wofür wir gestimmt haben“, sagte Harris, die sichtlich emotional war.

Bereits im Vorfeld der Ansprache hatte sie Trump per Telefon zum Wahlsieg gratuliert und ihm ihre Unterstützung für eine friedliche Machtübergabe zugesichert. Wie es mit Harris selbst nach der Niederlage jetzt weitergeht, steht noch nicht fest.

Experten sehen Bidens zu späten Rückzug als Faktor

Sicher ist allerdings, dass Demokraten etwas verändern müssen. Wählerbefragungen haben gezeigt, dass Harris im Vergleich zu Bidens Wahlerfolg vor vier Jahren in vielen Wählergruppen Stimmen verloren hat.

Harris sprach in ihrer Rede auch direkt zu jungen Wählern, die möglicherweise Trauer und Enttäuschung aufgrund von Trumps Wahlsieg empfinden.

„Manchmal dauert der Kampf eine Weile. Das heißt aber nicht, dass wir nicht gewinnen werden“, sagte Harris. Wie US-Medien berichten, geben einige Experten Biden die Schuld an Harris Niederlage. Sie werfen dem amtierenden US-Präsidenten vor, dass er mit seiner späten Entscheidung, aus dem Rennen um das Weiße Haus auszuscheiden, das Leben für Harris schwer gemacht haben soll.

„Die Wahrheit ist, dass Biden früher hätte zurücktreten und der Partei die Möglichkeit geben sollen, einen längerfristigen Spielplan auszuarbeiten“, sagte der demokratische Politikstratege Mark Longabaugh im Gespräch mit Politico.

Wähler zurückgewinnen: Weiter Weg für die Demokraten

Biden selbst will am Donnerstag eine Rede an die Nation halten, um die Menschen über das Wahlergebnis und den bevorstehenden Machtwechsel zu informieren. Auch er gratulierte Trump per Telefon am Mittwoch zum Erfolg und lud ihn zu Gesprächen ins Weiße Haus ein.

Neben dem Verlust der Präsidentschaft haben Demokraten auch die Senatsmehrheit eingebüßt. Dies war aufgrund der in diesem Jahr zur Wahl stehenden Senatssitze nicht unerwartet. Und auch im US-Repräsentantenhaus scheint es so, als könnten die Republikaner ihre hauchdünne Mehrheit verteidigen. Für die Umsetzung von Trumps Agenda ist die Kontrolle über den US-Kongress von großer Bedeutung.

Harris machte in ihrer Rede klar, dass die Demokraten trotz der Niederlage versuchen werden, Trump Einhalt zu gebieten. „Jetzt ist nicht die Zeit, die Hände in den Schoß zu legen, sondern die Ärmel hochzukrempeln. Der Kampf um unsere Freiheit wird harte Arbeit erfordern. Aber ich sage: harte Arbeit ist gute Arbeit, harte Arbeit kann freudige Arbeit sein und der Kampf für unser Land ist es immer wert“, so die Vizepräsidentin.

Für Demokraten ist ein weiterer Teil der Arbeit, verlorene Wähler zurückzugewinnen.

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1 Kommentar

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  • Selbstverständlich bin ich sehr enttäuscht über die Wiederwahl Trumps! Aber leider bin ich nicht überrascht! Mit den Themenschwerpunkten der US-Demokraten kann man bei der Mehrheit der Wähler keine demokratische Wahl gewinnen! Die Mehrheit aller Wähler interessiert sich als aller erstes immer nur für Kaufkraftsteigerung!



    Nur im Windschatten einer Kaufkraftsteigerung kann man andere politische Ziele dauerhaft durchsetzen, egal ob Massendeportationen oder Umwelt retten oder oder oder! Die Jahrhunderte beweisen es. Gelingt eine signifikante jährliche Kaufkraftsteigerung nicht als aller erstes, kann man sich bei der Mehrheit der Wähler auch alle anderen wichtigen politischen Themen dauerhaft in die Tonne stopfen!