meinungsstark:
Stellen wir eigentlich noch Fragen?
„Israel gewinnt den Krieg der Geheimdienste“,
taz vom 30. 9. 24
Liebe taz, diese Überschrift stimmt mich nachdenklich. Der Geheimdienst wird bejubelt, bewundert – „tolle Aktion mit den Pagern und Funkgeräten“ – und selten in Frage gestellt.
Der Geheimdienst weiß genau, wann sich welcher Feind wo aufhält, und das Militär hat die entsprechenden Mittel, gezielt zu reagieren. Sogar an zurzeit drei Fronten. Stellen wir eigentlich noch die Frage, wie dieser Überfall am 7. Oktober möglich war, ohne dass die Dienste bemerkt haben, wie die Überwindung dieser beispiellos gesicherten Grenzanlagen vorbereitet wurde? Fragen wir, wieso das Morden so lange weitergehen konnte, ohne dass das in Israel allgegenwärtige Militär unmittelbar nach dem ersten Alarm eingegriffen hätte?
Sind wir zufrieden mit den Antworten, diese Dinge würden nach dem Krieg – den Kriegen! – untersucht? Dient dies alles dem Frieden und der Sicherheit in Israel und der Sicherheit der Juden in aller Welt? Was ist gewonnen?
Mit nach wie vor friedensbewegten Grüßen.
Gila Matuszak, Kürten
Hallo! „Die Demokratie“ ist noch da!
„Grenzkontrollen haben kaum Effekt: Nicht gut für die Demokratie“, taz vom 27. 9. 24
Ich verstehe nicht, warum ihr, wie so viele andere Medien, ständig beschreit, dass „die Demokratie“ beschädigt und quasi schon am Ende ist. Ganz ähnlich sehe ich die ständige Rede von der „Polarisierung und Spaltung der Gesellschaft“. Ich lese gerade das Buch „Triggerpunkte: Konsens und Konflikt in der Gegenwartsgesellschaft“ und erfahre, dass die Gesellschaft gar nicht so polarisiert ist, wie medial oft suggeriert wird.
Das Problem: Wenn man es ständig liest, dann glaubt man es irgendwann auch. Ich bin eigentlich ziemlich zufrieden mit der Demokratie als System an sich, aber ich bin absolut unzufrieden mit den meisten politischen Parteien und dem agierenden Personal. Ich verstehe zum Beispiel nicht, warum die demokratischen Instrumente gegen eine verfassungsfeindliche Partei wie die AfD nicht eingesetzt werden.
Und ich bin auch unzufrieden mit „den Medien“ als vierter Gewalt, die, wie ich in der Schule mal gelernt habe, „die Politik“ kontrollieren sollen. Jetzt aber, beim Thema Migration, sorgen „die Medien“ eher dafür, dass Hysterie und unmittelbarer Handlungsdruck erzeugt werden, denen sich das schwache politische Personal dann leider auch beugt.
Wo bleibt da der Maßstab? Ich finde es okay zu sagen, mit diesen Grenzkontrollen verraten und entfremden die SPD und die Grünen ihre Wähler*innen, aber ich finde es nicht okay, zu sagen, dadurch erodiert direkt die Demokratie.
Ich fand es auch extrem schade, dass sich in den letzten Wochen kaum jemand an die Millionen von Menschen erinnert hat, die Anfang des Jahres wochenlang gegen die AfD-Vision einer homogenen und gewaltvollen Gesellschaft auf die Straße gegangen sind. Bitte macht nicht mit beim Befeuern dieser Doomsday-Stimmung! Lilian Schwerdtner, Berlin
Auch Spott ist eine Waffe
„Wie man mit Rechten umgeht: Faul und bauernschlau. Rechtspopulisten gibt es auch in Adrianähe. Im dalmatinischen Hinterland treiben sie ihre egoistische Politik – und werden dafür nun verspottet“, wochentaz vom 21. 9. 24
Liebe taz Redaktion, ich schreibe fast nie Leserbriefe, aber jetzt! Der Artikel „Auch Spott ist richtiger Umgang mit den Rechten“ hat mir so gut gefallen, dass ich ein herzliches Dankeschön dafür sagen möchte. Den Text schneide ich aus und hänge ihn an die Tür! Petra Aschoff, Bielefeld
Hauptsache, irgendwas mit „Geld“!
„Irgendwas mit Frauen. Die Uefa will mit mehr Wettbewerben mehr Geld machen. Doch eine Namensidee für die neue europäische Liga im Frauenfußball fehlt“, taz vom 30. 9. 24
Frauen waren schon immer ehrlicher als Männer. Nennt also die neue Liga Money-League! Hartmut Krollmann, Düsseldorf
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