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Friedensgeste der Farc-Rebellen

KOLUMBIEN Die „Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens“ (Farc) lassen ihre letzten uniformierten Geiseln frei. Präsident Santos fordert weitere Schritte

PORTO ALEGRE taz | In einem südostkolumbianischen Dschungelgebiet hat die Farc-Guerilla am Montag die letzten zehn Polizisten und Soldaten freigelassen, die sich mehr als 13 Jahre lang in ihrer Gewalt befanden. Die Geiseln wurden in einem brasilianischen Armeehubschrauber von der linken Politikerin Piedad Córdoba und Vertretern des Internationalen Roten Kreuzes abgeholt.

Kolumbiens Präsident Juan Manuel Santos bezeichnete die Freilassung als „Schritt in die richtige Richtung“, für die Aufnahme von Friedensgesprächen sei sie jedoch nicht ausreichend. Erst müssten die Farc sämtliche Zivilisten freilassen, die Angriffe auf die Zivilbevölkerung einstellen und ihre Beziehungen zur Drogenmafia abbrechen.

Wie viele zivile Geiseln die Farc noch in ihrer Gewalt hat, ist allerdings unklar. Olga Gómez von „País Libre“, einer Gruppe, die sich um Entführungsopfer kümmert, forderte die Guerilla zu „Taten“ auf und sagte: „Wir wollen wissen, wie viele Entführte sie noch haben, wie viele leben und wie viele tot sind.“

In den letzten zehn Jahren hätten die Farc 405 Zivilisten verschleppt, erklärte Gómez. Heute gingen aber die meisten Entführungen auf das Konto von Kriminellen.

Piedad Córdoba forderte, nun solle ihr die Regierung erlauben, Guerilleros im Gefängnis zu besuchen. Die frühere Senatorin war seit 2008 bei sechs Freilassungen dabei und setzt sich seit jeher für eine Verhandlungslösung ein.

Im März war es wieder zu heftigen Kämpfen gekommen. Zunächst töteten die Farc elf Soldaten in einem Hinterhalt. Dann starben in der letzten Woche bei zwei Angriffen der Armee 69 Guerilleros. Der linke Abgeordnete Iván Cepeda sieht darin allerdings kein Hindernis für die Aufnahme von Friedensgesprächen. Im Gegenteil: Es sei normal, dass die Kriegsparteien vor einem Dialog die bestmögliche Ausgangsposition anstrebten, meint er. GERHARD DILGER

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