Extinction Rebellion und Just Stop Oil: UK-Aktivisten müssen ins Gefängnis
Die bisher längsten Haftstrafen für friedlichen Protest: Britische Klimaaktivist*innen müssen für bis zu fünf Jahre ins Gefängnis.
LONDON dpa | Klimaaktivisten in Großbritannien erhalten drastische Strafen. Sie sollen mehrere Jahre in Haft, weil sie einen Autobahnprotest organisiert haben. Unter ihnen ist auch ein prominenter Aktivist.
Klimaaktivisten sind in Großbritannien zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt worden, weil sie einen Protest an einer Autobahn organisiert haben. Vier Aktivisten von Just Stop Oil wurden zu vier Jahren Haft verurteilt, wie die britische Nachrichtenagentur PA meldete. Roger Hallam, der auch Extinction Rebellion mitgegründet hatte, erhielt fünf Jahre Haft. Der britischen Nachrichtenagentur PA zufolge dürften es die längsten vergebenen Haftstrafen für einen friedlichen Protest sein.
Aktivisten hatten im November 2022 mehrere Tage lang den Verkehr an der Londoner Ringautobahn M25 gestört. Damals waren Dutzende Menschen auf Schilderbrücken geklettert. Ein Polizist wurde bei einem Unfall verletzt.„Tatsache ist, dass jeder von Ihnen vor einiger Zeit die Grenze vom besorgten Aktivisten zum Fanatiker überschritten hat“, urteilte der Richter am Southwark Crown Court in London nach Angaben von PA. „Sie haben sich selbst zu den alleinigen Schiedsrichtern darüber ernannt, was gegen den Klimawandel getan werden soll.“
Die Gruppe Just Stop Oil kritisierte die Entscheidung als „obszöne Perversion der Justiz“. Ihre Unterstützer seien zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt worden, obwohl sie nicht mehr getan hätten, als an einem Videotelefonat teilzunehmen. Die Gruppierung protestiert in Großbritannien immer wieder für mehr Klimaschutz.