brief des tages:
taz-Talk mit Steffen Mau
„Warum der Osten anders bleibt“, taz vom 10. 7. 24
Es gibt in Görlitz sehr wohl junge Menschen, auch junge Frauen. Die kommen allerdings aus beruflichen Gründen, nicht wegen des guten politischen Klimas. Und was soll das mit den „zu vielen“ Wessi-Rentnern? Weniger Leerstand spült mehr Geld in die Stadtkassen, immerhin hat die Stadt das Pensionopolis-Konzept jahrelang aktiv gefördert. Und schließlich „neue demokratische Mitwirkungsmöglichkeiten. Beispielsweise Bürgerräte“ – die gibt es längst, und sie sind in den Stadtteilen sehr aktiv an Verbesserungen für die Bürger der Stadt beteiligt, weit mehr als der Gemeinderat, in dem die beiden großen Parteiblöcke schwarz und blau miteinander kungeln. Aber statt sich einzubringen, laufen die Meckerer lieber jeden Montag trommelnd und geifernd durch die Stadt wie ein Karnevalsumzug, hauptberuflich beleidigt. Die werden nicht abgehängt, die hängen sich selber ab. Es geht derzeit um weit größere Probleme, die sich die ganze Menschheit durch aktuelle Dummheiten global aufhalst. In Zeiten der Krise suchen die Vernünftigen Lösungen und die Idioten Schuldige.
Ulrich Burkhardt, Görlitz
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