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Kann Frankreich Deutschland den Strom abstellen?

Rechtspopulisten und Teile der linken Volksfront in Frankreich wollen aus dem europäischen Energiemarkt aussteigen. Können die das?

Richtig ist:

Die französische Nationalversammlung kann den Ausstieg aus dem Energie­binnenmarkt nicht im Alleingang beschließen. Die Franzosen bräuchten Verbündete. Dass andere Länder mitziehen, ist jedoch unwahrscheinlich. „Der europäische Energiebinnenmarkt ist für alle beteiligten Länder eine Win-win-Si­tua­tion“, sagt eine Sprecherin des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft. Der Energiebinnenmarkt gewährleistet eine stabile Versorgung. Davon profitiert auch Frankreich. Vor Kurzem war das Land auf Stromimporte auch aus Deutschland angewiesen, weil viele französische Atomkraftwerke aus Sicherheitsgründen abgeschaltet werden mussten. Würde Frankreich aus dem europäischen Strommarkt aussteigen, würde es bei einer ähnlichen Lage große Versorgungsdefizite riskieren. Deutschland dagegen hat auch nach dem Ausstieg aus der Atomkraft eine stabile Versorgungslage. Dass Deutschland Strom aus Frankreich importiert, hat nichts mit den Erzeugungskapazitäten hierzulande zu tun, sondern mit den Preisen. Für den Fall, dass es mal knapp würde, wäre Deutschland weiterhin mit anderen Ländern wie Polen, Dänemark, Norwegen oder Österreich verbunden. Selbst der unwahrscheinliche Fall des Ausstiegs der Franzosen hätte also keine Auswirkungen auf die Stromversorgung in Deutschland. Anja Krüger

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