Podcast Bundestalk: Die Fußball-EM 2024
Deutschland ist Gastgeberin des Sporturniers. Ist die EM ein völkerverständigendes Fußballfest oder nationalistischer Überschwang?
BERLIN taz | Mit der Fußballeuropameisterschaft der Männer ist gerade wieder ein internationales Turnier in Deutschland zu Gast. Der DFB und die meisten Offiziellen sprechen davon, es möge nach 2006 ein „Sommermärchen 2.0“ werden, ein friedliches internationales Fußballfest in einem weltoffenen Deutschland.
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Aber die Europawahlen mit ihrem Rechtsruck sind gerade erst wenige Tage her und der rassistische Überfall auf zwei Mädchen mit ghanaischen Wurzeln stieß auf schockierte Reaktionen. Der Vorfall ist keineswegs überraschend in einem Land, in dem die AfD bei der EU-Wahl auf breiter Ebene deutliche Gewinne verbuchte. Andererseits ist Deutschland im Vergleich zu 2006 und den Folgejahren weniger beflaggt.
Ist es die Angst vor einem nächsten deutschen Vorrunden-Aus? Ist die Fahne in den letzten Jahren so sehr von Rechten gekapert worden, dass sie Unwohlsein auslöst? Oder ist es vielleicht sogar andersherum, dass sich das Völkische so sehr durchgesetzt hat, dass die üblichen Fahnenschwenker*innen das für diese diverse deutsche Nationalmannschaft mit einem Kapitän İlkay Gündoğan nicht tun wollen?
Kann Fußball einen oder spaltet der internationale Wettstreit im Gegenteil noch weiter? Oder ist es überhaupt Unsinn, ein Fußballturnier gesellschaftlich und politisch so aufzuladen? Wann entwickelt Sport Kraft, und wo kann die dann hin?
Darüber diskutiert taz-Auslandsredakteur Bernd Pickert mit taz2-Ressortleiterin Doris Akrap, taz-Volontärin Adefunmi Olanigan und Sportautor Martin Krauss.
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