Ballbesoffen (6): Niederlande in Berlin: Bebender Boden durch Niederländer
Selbst die Polizei ist am Schwärmen: Die Deutschen sind begeistert von den hüpfenden Oranje-Fans. Nun sind die Niederländer in Berlin angekommen.
![Oranje-Fans bei einem Fanmarsch in Leipzig Oranje-Fans bei einem Fanmarsch in Leipzig](https://taz.de/picture/7080259/14/469049101-1.jpeg)
Was da gegrölt wird, ist der Schlagersong „Links Rechts“ der niederländischen Band „Snollebollekes“. Frontmann Rob Kemps war in Leipzig selbst vor Ort, hat die Feierwütigen mit einem „Hallo Deutschland, daar zijn we wieder!“ begrüßt und beim Tanzen dirigiert. Trotz eines wenig begeisternden 0:0 gegen Frankreich im letzten Spiel blieb die Stimmung gut. Die Rechts-links-Hüpfvideos sind auf Instagram, Tiktok und Co. auch schon zur Meme-Vorlage geworden, untertitelt etwa mit: „Die politische Ausrichtung vom BSW“.
Viele Menschen in Deutschland mögen die niederländischen Fans und ihre Partylaune. Selbst die Leipziger Polizei schwärmte überschwänglich: „Der Marsch der Tausenden niederländischen Fans beeindruckte enorm positiv und wird auch der Leipziger Polizei noch lange in schöner Erinnerung bleiben“, heißt es von ihrem Sprecher Olaf Hoppe.
Fanmarsch im Westend geplant
Ob die Berliner Kolleg:innen ähnlich begeistert von den Fans sein werden, bleibt abzuwarten. Am Spieltag ist ein Fanmarsch vom Hammarskjöldplatz im Westend bis zum Olympiastadion geplant. Mit dabei wohl auch einige der 10.000 Niederländer:innen, die in Berlin leben, die meisten davon in Friedrichshain, Alt-Treptow und am Nikolassee.
Im Feiern brauchen die Niederländer wohl keine Nachhilfe, bei nichtdiskriminierenden Kostümen doch schon eher. Denn immer wieder verkleiden sich Oranje-Fans, zuletzt auch beim EM-Spiel in Hamburg, als Ruud Gullit und Fank Rijkaard von der EM-Siegermannschaft 1988. Inklusive Blackfacing. In den Niederlanden ist die Problematik regelmäßig Thema, auch bei Nikolaus-Paraden. Teilweise ist der angemalte „Schwarze Piet“ immer noch dabei, trotz großer Kritik.
Am letzten Spieltag der Gruppe D treffen die Niederlande am Dienstag auf Österreich: Anpfiff im Olympiastadion ist 18 Uhr
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Denkwürdige Sicherheitskonferenz
Europa braucht jetzt Alternativen zu den USA
„Edgy sein“ im Wahlkampf
Wenn eine Wahl als Tanz am Abgrund verkauft wird
Tod von Gerhart Baum
Einsamer Rufer in der FDP-Wüste
Verlierer der Wahlrechtsreform
Siegerin muss draußen bleiben
+++ Nachrichten zur Ukraine +++
Gespräche bei der Sicherheitskonferenz
Tabubruch der CDU
Einst eine Partei mit Werten