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Oldenburg globale Stadt - Eine Veranstaltungsreihe mit internationalen Filmen

In den nächsten vier Wochen werden in Oldenburg Filme gezeigt, die einem „fremdenfeindlichen und rassistischen Tendenzen“ (so der Pressetext) entgegen wirken sollen “. Die Filme aus den Niederlanden, Frankreich, der Elfenbeinküste und Polen werden jeweils von einem in Oldenbug lebenden Vertreter des Entstehunglandes vorgestellt. An diesem Freitag gibt der MalerWim Heesen die Einführung zu der Multikultikomödie „Schnitzelparadies“ von Martin Koolhoven, über die der Spiegel schrieb, er beschreibe „die Küche eines holländischen Hotels als einen dampfenden Ort der Kulturen. Während ein serbischer Schlachter und marokkanische Kistenschlepper um eine gemeinsame Sprache ringen, arbeitet sich der bewunderswert gutgelaunte junge Muslim Nordip vom Tellerwäscher zum Fleischwender hoch und verliebt sich dabei in die hübsche, blonde Nichte der Hoteldirektorin. Ohne je in trüben Spülsteinrealismus zu verfallen, dafür mit eigensinnigem Humor, erzählt Regisseur Martin Koolhoven vom harten Leben der Emigranten in der Mitte Europas.“

„Schnitzelparadies“ läuft am Freitag um 20 Uhr im Kulturzentrum PFL, Petertraße 3, Oldenburg. Information sind unter www.filmriss-oldenburg.de zu finden

Some Like It Hot Once USA 1959, R: Billy Wilder, D: Marilyn Monroe, Jack Lemmon, Tony Curtis/ Originalfassung mit Untertiteln

„Wenn es in der Geschichte der Filmkomödie so etwas wie eine ästhetische Quadratur des Kreises gibt, dann ist sie Billy Wilder mit „Some like it hot“ gelungen; mehr noch: er hat auf einen Schlag gleich die Lösung mehrerer unlösbarer Probleme in Angriff genommen und ohne Blessuren bewältigt. Des Drehbuchautors Diamond obsessive Idee, hier werde eine „Sache auf Leben und Tod“ verhandelt, bleibt der Geschichte auch dort inhärent, wo sie in die Wirbel der Gags und in den Sog der Situationskomik gerät. Was für zwei arbeitslose Musiker, die nur als unfreiwillige Transvestiten der Mordlust einer Chicagoer Gang entgehen, als Kampf ums nackte Überleben beginnt, setzt sich auf der Ebene des Komisch-Komödiantischen als turbulentes Tribunal um Existenzfragen, um die Definition des Ich und die Ambiguität des Sexus fort. Spielt Marilyn Monroe Sugar Kane - oder ist in dieser betörend schönen, vom Leben und den Männern enttäuschten Sugar Kane nicht der Stoff zu jener Biographie angelegt, die Marilyn Monroe gelebt und bis zur bitteren Neige ausgekostet hat? Läßt Wilder hier die Monroe eine Filmfigur „nach ihrem Bilde“ formen - oder hat er eine Filmfigur ersonnen, die sich gleichsam vorstellt, sie könnte die Monroe sein? Wilder riskiert einen Balanceakt zwischen Schein und Sein, von dem er, 1959, noch nicht wissen, allenfalls ahnen konnte, daß er über einem Abgrund stattfand.“ analysierte Klaus Kreimeier

In der Reihe „Mein Film“ läuft „Some Like It Hot“ vorgestellt von Carlos Ortega, Direktor des Instituto Cervantes am So. um 20:30 im City 46

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