Parlamentswahlen in Indien: Generation gespalten
In Indien wird noch bis 1. Juni ein neues Parlament gewählt. Mehr als ein Fünftel der Wahlberechtigten ist unter 29 Jahre. Was denken sie über Modi?
Z wischen älteren Frauen in bunten Saris sitzt die angehende Krankenschwester Gayatri Shinde. Unter den Wahlkämpferinnen sticht sie hervor. Sie ist jung und entschlossen. Ihr Treffpunkt ist eine umfunktionierte Garage mit grünem Rasenteppich im berüchtigten Slum Dharavi in der westindischen Metropole Mumbai im Bundesstaat Maharashtra. Sie und ihre Mitstreiterinnen der Partei Shiv Sena (UBT) bereiten sich darauf vor, mit aufblasbaren orangefarbenen Fackeln – dem Symbol der Partei – durch die Straßen zu ziehen. Sie kämpfen gegen den Einfluss der Regierung in Delhi, die sich laut der Parteiführung gegen den Bundesstaat richtet.
Bis zum 1. Juni wird in Indien ein neues Parlament gewählt. Dabei wird entschieden, ob Premierminister Narendra Modi (BJP) eine dritte Amtszeit erhält. Kritiker:innen befürchten, dass Indien sich damit weiter in Richtung einer Wahlautokratie entwickelt. Indien steht somit vor einer historischen Wahl. Fast eine Milliarde Menschen sind wahlberechtigt, mehr als ein Fünftel davon sind jünger als 29 Jahre. Das macht sie zu einer wichtigen Wählergruppe, die keine Partei ignorieren kann.
Der Stimmenanteil für die BJP unter den 18- bis 25-jährigen Wähler:innen lag 2019 bei 41 Prozent und damit nicht nur höher als bei der vorherigen Wahl 2014, sondern auch höher als der Anteil der Partei insgesamt mit etwa 37 Prozent. Junge Wähler:innen spielten eine entscheidende Rolle für das gute Abschneiden der Partei, betonen auch Forscher vom Centre for the Study of Developing Societies (CSDS) in Delhi.
Doch Indiens Jugend ist gespalten: Die einen stehen hinter Premierminister Modi, dem Favoriten der hindunationalistischen Volkspartei BJP, der viele seiner Wahlversprechen einlöste wie etwa den Bau eines symbolträchtigen Hindutempels in Ayodhya. Die nordindische Stadt ist einer der sieben heiligen Orte im Hinduismus. Dort soll der Gott Rama geboren sein. Andere unterstützen die India-Allianz der Oppositionsparteien, die sich für ein säkulares Indien einsetzen und „die Demokratie und Unabhängigkeit des Landes schützen“ wollen. Dazu gehören Indiens älteste Partei, der Kongress und in Mumbai die Partei Shiv Sena (UBT).
Die Wahlbeteiligung der unter 26-Jährigen fiel bei den Wahlen 2019 laut dem Forschungsinstitut CSDS nur geringfügig niedriger (67 Prozent) als beim Rest der Wählerschaft (68 Prozent) aus. In den Jahren 1999 bis 2009 war der Unterschied noch wesentlich höher. Gleichzeitig sind weniger als 40 Prozent der 18- bis 19-Jährigen für die Parlamentswahlen registriert. Erstwähler:innen zu begeistern bleibt eine Herausforderung, der sich immer mehr Initiativen widmen. In Indien steht zudem eine junge Wählerschaft einer Generation von alten Politikern gegenüber: Die Kandidatenlisten dominieren oft ältere Herren, die auf einen der 543 Parlamentssitze hoffen.
Dieser Artikel wurde möglich durch die finanzielle Unterstützung des Recherchefonds Ausland e.V. Sie können den Recherchefonds durch eine Spende oder Mitgliedschaft fördern.
Die 20-jährige Shinde glaubt an die Macht ihrer Stimme, um die Zukunft zu gestalten. Sie sieht es als ihre Pflicht an, wählen zu gehen, um ihren Bundesstaat zu stärken. Ein erbitterter Machtkampf tobte dort. Die Koalition mit der Kongresspartei wurde von einer mit der BJP abgelöst. Sie möchte an der Wahlurne zeigen, dass sie mit dem Regierungswechsel nicht einverstanden ist.
Doch nicht alle jungen Wähler:innen in Indien teilen ihre politische Leidenschaft. Nichtsdestotrotz stieg die Zahl der Erstwähler:innen in Mumbai zuletzt deutlich an. Beteiligt waren neben der Wahlkommission mit Registrierungen an Hochschulen, zivil-gesellschaftliche Initiativen. Eine davon heißt „Mark Your Presence,“ 2018 gegründet von Chaitanya Prabhu.
Prabhu, damals noch Student, will junge Menschen zum Wählen motivieren. Er war überrascht, dass die Hälfte seiner Freunde keine Wählerkarte hatte, und begann, Studierende zu registrieren. Später halfen ihm dieselben Freunde, die er auf ihr Wahlrecht aufmerksam machte, mit seiner Initiative. Sie konnten seitdem 500.000 Personen als Wähler:innen anmelden.
Das Fehlen von Campuswahlen in Mumbai habe nicht nur den Zugang zur Politik erschwert, sondern auch das Interesse verringert, sagt Prabhu. Seit dem brutalen Mord an Owen D’Souza 1989, dem damaligen Vorsitzenden des lokalen Studierendenflügels der Kongresspartei, sind sie ausgesetzt. D’Souza wurde auf dem Hochschulgelände erstochen. Der Fall blieb ungeklärt.
Das ist nun über 30 Jahre her, eine Wiederaufnahme sei deshalb überfällig. „Wir haben nur wenige politische Persönlichkeiten, die zwischen 20 und 29 Jahre alt sind“, sagt Prabhu, der als nebenher als Anwalt arbeitet und sich im Gespräch gewählt ausdrückt. Das könnte sich ändern, wenn es wieder mehr politische Vertretung an den Campussen gäbe. Das würde auch die Vielfalt in der Politik fördern, sagt Prabhu. Denn viele der bekannten, jüngeren Politiker:innen stammen aus politischen Dynastien.
Wie wichtig die Repräsentation ist, macht er daran fest, dass 65 Prozent der Bevölkerung unter 35 Jahre alt sind. „Leider sind junge Menschen nicht gleichermaßen politisch aktiv“, sagt der 25-jährige Mumbaier. „Wenn junge Menschen nur als Stimmbank vor Wahlen betrachtet werden, wird es nicht dazu führen, dass sie langfristig eine Agenda unterstützen.“ Er fordert mehr Einbindung der Jungen in die Politik.
Im Bundesstaat Maharashtra, dessen Hauptstadt Mumbai ist, ist derzeit nur jede:r vierte 18- bis 19-Jährige für die Parlamentswahl registriert. Junge Menschen seien zwar interessiert, glauben aber manchmal, dass ihre Stimme nichts verändern kann, erklärt Prabhu. Oft sind Details über die Wahlkreise oder die Kandidat:innen auch nicht bekannt. Hier soll das Jugendmanifest von „Mark Your Presence“, das für Mumbai einen Überblick gibt, helfen. „Manche haben auch das Gefühl, dass sie in Schwierigkeiten geraten, wenn sie eine politische Meinung äußern“, sagt er.
Ähnlich denkt der 27-jährige Ravish. Sein Onkel, der politisch aktiv war, wurde vor etwa zehn Jahren ermordet. Seitdem hält seine Familie sich von der Politik fern. „Sein Kind war damals acht Monate alt“, sagt er. Ravish betreibt ein kleines Transportunternehmen in Mumbai. Er hat seine politische Meinung, wählen geht er nicht. Politik bedeute für ihn immer Probleme. „Wir haben nichts davon“, sagt er. Vor den Wahlen würden nur leere Versprechungen gemacht. Er nennt die Einweihung des Tempels in der Stadt Ayodhya als Beispiel: „Der Ram-Tempel wurde uns versprochen und er wurde eingeweiht, dabei ist er noch nicht fertiggestellt.“
Hinzu kommt, dass sich in Maharashtra zwei lokale Parteien gespalten haben, darunter Shiv Sena. Sie streiten nun darum, wer die Kontrolle über die Partei und ihre Symbole erhält. „Das ähnelt der Serie ‚Game of Thrones‘“, so Prabhu, und habe zu Verwirrung und Vertrauensverlust geführt. Er hält es für zu einfach, Nichtwähler:innen lediglich Desinteresse zu unterstellen. Denn die Gründe, warum die Wahlbereitschaft unter Jüngeren niedriger ausfällt, seien vielfältig.
Rap für die Wahlbeteiligung
Um die Wahlbeteiligung zu verbessern, soll ein Medium helfen, das schon Generationen junger Menschen bewegt hat: Musik. Sie kann mehr als nur unterhalten, sie kann auch politisch mobilisieren: In Dharavi, dem größten Slum Asiens, nutzt Musiker Vishnu Nair seine Leidenschaft, um politisches Bewusstsein zu schaffen. „Rap ist für mich eine Möglichkeit, das auszudrücken, was ich um mich herum sehe und fühle“, sagt der Student. Als er Prabhu kennenlernte, hatten sie die Idee für einen besonderen Song: „Erste Stimmabgabe, erste Liebe“, heißt er übersetzt. Prabhu vermittelte ihn an ein Studio für die Aufnahme.
„Wir müssen die Probleme um uns herum verstehen und angehen“, sagt Nair, der in der Nachbarschaft, in Clubs, aber auch kürzlich in einer Galerie aufgetreten ist. Zu Hause fühlt er sich aber noch immer in Dharavi. In den engen Gassen hat er eine Wohnung, die er mit Freunden teilt. Im Viertel ist Vishnu, der ein weites dunkles Hemd und eine weiße Hose trägt, beliebt. Die Jugendlichen kennen ihn. Der 20-jährige Näher Mohammad Junaid hat seinen Song auf seinem Handy gespeichert. „Der ist super“, sagt Junaid. Im Schatten eines Baukrans nahe den Bahngleisen oder im Studio treffen sie sich regelmäßig.
Über Vishnu hat sich Junaid zur Wahl registriert. „Ich möchte für die Person stimmen, die uns bei unseren alltäglichen Problemen unterstützen kann“, sagt er. In Dharavi sind das die Wasserversorgung, saubere Toiletten oder die Straßenbeleuchtung. Junaid, der sechs Tage die Woche arbeitet, verdient etwa 200 Euro im Monat. Er zog mit seiner Familie von Nordindien nach Mumbai, um hier Geld zu verdienen. In der Nachbarschaft hat er von den Wahlen erfahren.
Yasin Sheikh, ein Freund von Junaid, hat sich ebenfalls angemeldet. „Hoffentlich wird eine Partei gewinnen, die nicht gegen unsere Religion, gegen unsere Gemeinschaft ist“, sagt der 23-Jährige. Unsicherheit unter den religiösen Minderheiten habe zugenommen, sagt Sheikh. „Auf Whatsapp wird Hass gegen unsere Gemeinschaft verbreitet.“ Als Muslim ist er vorsichtig in seiner Wortwahl, doch für ihn und viele junge Menschen in Dharavi ist diese Wahl gleichzeitig eine Chance, ihre Stimme zu erheben.
Die junge Politikerin Samya Korde, Präsidentin der Studentengewerkschaft der Arbeiter- und Bauernpartei PWPI, kennt die Sorgen der Menschen in Dharavi. Sie ist hier aufgewachsen. Die 24-Jährige sitzt in ihrer roten Kurta selbstbewusst in ihrem Büro, das sich in einem Eckhaus an einer Hauptstraße befindet. Auf der Wand hinter ihr sind Hammer und Sichel gedruckt. Rikschas rattern hupend vorbei. Obwohl manche Arbeit haben, sind bessere Schulbildung, Weiterbildungsmöglichkeiten, Wohnraum drängende Themen. „Zu mir kommen Menschen, die die zehnte Klasse abgeschlossen haben, aber nicht richtig lesen können“, sagt sie.
Sie setzt sich für bessere Bildung ein und kämpfte während der Pandemie dafür, dass Kinder, deren Eltern das Schulgeld nicht bezahlen konnten, am Onlineunterricht teilnehmen können. Sie kritisiert die geplante Bildungsreform der Regierung Modi und die zunehmende Privatisierung im Bildungssystem. Korde unterstützt die India-Allianz, einen Zusammenschluss vieler Oppositionsparteien, die verhindern wollen, dass Modi ein weiteres Mal im Amt bestätigt wird.
Sie geht von Tür zu Tür, um für die Indi-Allianz zu werben, und nutzt Whatsapp, um ihre Botschaft zu verbreiten. Die Flugblätter sind für die ältere Generation, sagt sie und deutet auf einen Stapel, der bei ihr auf ihrem Schreibtisch liegt. Junge Leute strömen nicht in Massen zu politischen Kundgebungen, doch sie sind Teil von Jugendorganisationen oder finden über soziale Medien ihren Weg, sich zu beteiligen.
„Man kann sagen, dass man sich von der Politik fernhalten will, aber niemand kann das wirklich, denn das Politische ist privat“, sagt Korde. Selbst die Lebensmittelpreise würden von der Politik kontrolliert, nennt sie ein Beispiel. Die Politikerin hat klare Vorstellungen, was sie in ihrem Viertel verändern möchte. Sie plant, bei den nächsten Kommunalwahlen anzutreten, und möchte bei einer gerechten Sanierung von Dharavi mitwirken. Die Neuentwicklung des einstigen Fischerviertels Dharavi, in dem eine Million Menschen leben, ist überfällig. Die Regierung von Maharashtra, die in Koalition mit der BJP regiert, vergab den Sanierungsauftrag trotz Widerstand an das umstrittene multinationale Konglomerat Adani. Das weckt Sorgen. Doch sie bleibt optimistisch, denn es stehen noch Landtagswahlen im Oktober dieses Jahres an, die darüber entscheiden, ob der Bundesstaat weiter von der BJP regiert wird. Und Dharavi hat schon in der Vergangenheit für Überraschungen gesorgt.
Aber: Wer in Indien einmal den Einstieg in die Politik geschafft hat, bleibt oft viele Jahre an Machtpositionen. Der amtierende Premierminister Narendra Modi war vor seinem Amtsantritt 2014 Ministerpräsident des Bundesstaates Gujarat. Er trat früh einer Organisation bei, die das Rückgrat der heutigen BJP bildet, und war auch in der Studentenvereinigung der BJP aktiv. Daher kennt er die Rolle von jungen Menschen gut.
„Die Stimme der Jugend gab den Ausschlag für den Sieg der BJP“, schreibt Sanjay Kumar über den Wahlerfolg Modis vor zehn Jahren. Kumar forscht zu politischer Mobilisierung, Jugend und Demokratie und war bis 2020 Direktor des Centre for the Study of Developing Societies (CSDS). Auch dieses Jahr werden sie eine wichtige Rolle spielen.
Doch was treibt junge Menschen in Indien um? Eine Umfrage der Denkfabrik CSDS bestätigt, dass Arbeitslosigkeit und steigende Lebenshaltungskosten zu den Hauptsorgen von jungen Menschen zählen. Laut einem Bericht der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) sind mehr als 80 Prozent der Arbeitslosen in Indien Jugendliche. Demnach ist auch der Anteil der arbeitslosen Hochschulabsolventen gestiegen. Während die Börse boomt, erreicht der versprochene Fortschritt der Regierung Modi nicht alle. Dennoch fällt dies nicht unbedingt negativ auf Modis Amtszeit zurück. Die allgemeine Verbesserung des Lebensstandards bringen viele mit Modi in Verbindung. Ebenso ein Indien, das sich international stärker positioniert.
„Modi soll unser Land weiter führen“, sagt Anjali Pimple, die im Mumbaier Vorort Goregaon lebt. Deshalb möchte die 19-Jährige seiner Partei ihre Stimme geben. Sie hat gerade ihren Abschluss in Wirtschaft gemacht und wird bei dieser Wahl zum ersten Mal ihre Stimme abgeben. „Ich bewundere Modis Persönlichkeit, er ist selbstlos“, sagt sie. Zu dem Image passt, dass der Premierminister keine Kinder hat und von seiner Frau getrennt lebt. Das wertet sie als Zeichen seiner Aufrichtigkeit. Somit könnte er kein Vermögen vererben, sagt Pimple, die aus einer Mittelklassefamilie kommt. Ihre Familie sind aktive BJP-Mitglieder, sie haben ihre politische Entscheidung stark beeinflusst. Das meiste Wissen über Modi habe sie über Whatsapp erhalten. Ihre Eltern teilen Nachrichten mit ihr in der Familiengruppe.
„Führungspersönlichkeiten wie der 33-jährige Tejasvi Surya, Abgeordneter und Vorsitzender des Jugendflügels der BJP, zeigen, dass die BJP jungen Menschen mehr Möglichkeiten bietet als andere Parteien“, sagt sie. „Ich glaube, dass die Zukunft der BJP gehört.“ Vor den Wahlen adressiert Modi gezielt junge Wähler:innen. Er ist medial präsent und nutzt Plattformen wie Instagram, wo er 89 Millionen Follower hat, auf X (ehemals Twitter) sind es 97,8 Millionen. Um sich bei der Jugend beliebt zu machen, überreichte er Preise für digitale Creators und drehte ein Video mit einigen der beliebten Onlinegamer:innen des Landes. Darin versprach er, die Spiel- und E-Sport-Industrie zu unterstützen. Einer der Gamer nennt Modi darin „den größten Influencer Indiens“. Onlinespiele gehören in Indien zu den beliebtesten Videokategorien auf Youtube, der Markt wächst.
Modis Ansehen wurde zudem stark von den Medien geprägt, die ihn zum Anführer einer Renaissance des Hinduismus stilisieren („The Emperor of Hindu Hearts“). Vor dem Urnengang in Mumbai trat Modi aber auch analog zu Kundgebungen auf: „Ich bin hier, um euch eine Garantie zu geben. Ich werde euch ein entwickeltes Indien geben“, und das bis 2047, versprach der Premierminister, der mit 73 Jahren seine dritte Amtszeit anstrebt. Allerdings bleibt die Frage nach seiner Nachfolge, sollte er erneut gewinnen. Die Opposition behauptet, dass Modi bereits in eineinhalb Jahren zurücktreten könnte, da er in der BJP die Regel eingeführt hat, dass führende Politiker mit 75 Jahren in den Ruhestand gehen. Der als Nachfolger gehandelte BJP-Außenminister bestreitet dies.
Während ein Teil der jungen Leute auf den 73-jährigen Modi setzt, galt sein Hauptkonkurrent von der Kongresspartei, Rahul Gandhi, der 53 Jahre alt ist, bis vor Kurzem noch als „Jugendpolitiker“. Erst nach seinem 3.570 Kilometer langen Marsch quer durch Indien hat er es geschafft, dieses Image abzulegen. Dass Gandhi täglich 23 Kilometer zu Fuß zurücklegte, beeindruckte und erinnerte an den historischen „Salzmarsch“ von Namensvetter Mahatma Gandhi 1930, der sich gegen die britische Kolonialherrschaft richtete. Neben Rahul Gandhi stellen sich auch Lokalpolitiker:innen gegen Modi. Uddhav Thackeray, der Präsident der Partei Shiv Sena (UBT), kritisiert, Modi wolle das Amt des Premiers lediglich aus Machtinteresse zurückerobern, anstatt den Weg für die nächste Generation zu ebnen.
Auch für Samya Korde hängt die Zukunft Indiens maßgeblich von seiner jungen Bevölkerung ab. Deshalb ist es wichtig, dass ihre Stimmen gehört werden. „Die Jugend schaut genau hin, und ihre Reaktion wird sich bei den Wahlen zeigen“, sagt sie.
Mitarbeit: Mayur Yewle
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Müntefering und die K-Frage bei der SPD
Pistorius statt Scholz!
Kampf gegen die Klimakrise
Eine Hoffnung, die nicht glitzert
Angeblich zu „woke“ Videospiele
Gamer:innen gegen Gendergaga
Altersgrenze für Führerschein
Testosteron und PS
Haldenwang über Wechsel in die Politik
„Ich habe mir nichts vorzuwerfen“
Rentner beleidigt Habeck
Beleidigung hat Grenzen