taz🐾lage: Tanz in der taz
Samstagnacht, kurz nach ein Uhr: Ich drehe den Regler hoch und tanze durch den Konferenzraum. „I went to hell and back. To find myself on track. I broke the code, whoa-oh-oh“, singt Nemo für die Schweiz, die 2024 damit den ESC-Sieg geholt hat. Die letzten fünf Stunden waren ein Rausch.
Neulich hatte ich aus einem Impuls heraus ESC-Superfan Jan Feddersen gefragt: „Bock auf ESC-Liveticker?“ Er sagte direkt Ja. Am Samstag betrete ich um 19 Uhr das taz-Haus. In der EDV hole ich einen zusätzlichen Laptop. Zurück im Konferenzraum die Feststellung: Ich weiß nicht, welches Audio- und HDMI-Kabel ich nutzen muss. Meine einzige Option: es selbst herausfinden. Denn um die Zeit erreiche ich niemanden, der es mir erklären könnte. Es klappt.
Der Stream läuft auf der Leinwand, auf der sonst die Kollegen, die digital zugeschaltet sind, über die Themen des Tages diskutieren. Die Lautsprecher übertragen die Songs aus Malmö. Eine Kollegin gesellt sich für eine Weile zu mir, sonst sitze ich allein dort und tausche mich über den Chat mit Jan aus. Im Minutentakt kommentieren wir die Auftritte. Der Ticker knackt die 1.000 Klicks pro 15 Minuten, dann die 2.000, dann die 5.000. Bis nach Mitternacht schauen insgesamt mehr als 50.000 Menschen beim ersten taz-ESC-Liveticker seit zehn Jahren vorbei.
Der Abend mündet nicht nur im Freudentänzchen, sondern auch in einem letzten Anruf bei Jan: „Ich will im Mai 2025 in die Schweiz!“
Klaudia Lagozinski
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