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Übergriff im ZugSS-Runen geritzt und zugestochen

Zwei Männer geraten in einem Zug aneinander, dann sticht einer mit einem Schraubzieher zu. Die Polizei spricht von einer rassistisch motivierten Tat.

29-Jähriger in einem Zug schwer verletzt: Polizei geht von einem rassistischen Motiv aus Foto: Friso Gensch/dpa

Hamburg taz/dpa | Bei einer Auseinandersetzung in einem Zug zwischen Bersenbrück und Bramsche ist ein 29-Jähriger am Dienstagabend schwer verletzt worden. „Nach dem aktuellen Stand der Ermittlungen gibt es konkrete Hinweise auf eine fremdenfeindlich motivierte Tat“, hieß es einer Mitteilung der Polizei und Staatsanwaltschaft vom Donnerstag.

„Der mutmaßliche Täter, ein 31-jähriger Schwede, hat erst Hakenkreuze und SS-Runen in die Rückenlehnen einiger Sitze geritzt und dann den 29-jährigen Senegalesen beschimpft: Er solle zurück in sein Land gehen“, sagte Oberstaatsanwalt Alexander Retemeyer, Sprecher der Staatsanwaltschaft Osnabrück, der taz. Dann habe er ihn mit einem Schraubenzieher angegriffen.

Fahrgäste greifen ein

Andere Fahrgäste hätten laut Polizei und Staatsanwaltschaft weitere Angriffe bis zur Einfahrt in den Bramscher Bahnhof verhindert. Im Bahnhof kümmerten sich dann Polizei und Rettungsdienst um das schwer verletzte Opfer und um den leicht verletzten Angreifer. Beide Männer wurden vom Rettungsdienst in nahegelegene Krankenhäuser gebracht. Der 31-jährige Angreifer sitzt seit Donnerstag in U-Haft, sagte Retemeyer.

Beamte des Staatsschutzes durchsuchten am Donnerstagvormittag eine Wohnung, in der der 31-jährige mutmaßliche Angreifer gemeldet ist. Er wohnt dort allerdings nicht mehr, wie sich herausstellte. Beweismittel seien dort keine gefunden worden. Die Ermittlungen zu seinem Motiv dauern noch an.

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