unterm strich:
Ulrike von Kleist, der Schwester des Dichters Heinrich von Kleist, widmet das Kleist-Museum in Frankfurt (Oder) seit Sonntag eine Ausstellung. Anlass ist nicht nur ihr 250. Geburtstag, sondern das Anliegen, sie als „selbstbestimmte, geschäftstüchtige Frau jenseits des brüderlichen Schattens“ vorzustellen. Ulrike von Kleist ist bisher vor allem als „Lieblingsschwester“, Vertraute und Geldgeberin in die Biografie Heinrich von Kleists eingegangen. Eine einseitige Perspektive. Nun wird sie „als ‚ganze‘ Person“ gewürdigt, als Hausbesitzerin, Bürgerin der Stadt, Vorsteherin der Alt-Gruppe der Singe-Gesellschaft, Reisende, Tante und Erzieherin. In drei Kapiteln wird über ihre Kindheits-, Jugend- und Schwesterjahre, die Beziehungen in ihrer Heimatstadt und ihre Position als Erzieherin erzählt.
Die Autorin Ronya Othmann ist am Sonnabend in Heringsdorf mit dem Usedomer Literaturpreis ausgezeichnet worden. Damit würdigte die Jury ihren ersten Roman „Die Sommer“ über eine deutsch-jesidische Familiengeschichte. Die in Berlin lebende 31-Jährige schreibe „in einer wunderbar zurückhaltenden Sprache von der existenziellen Herausforderung, die Menschen zwischen zwei Kulturen stemmen müssen“, hieß es in der Jury-Begründung. Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert und mit einem einmonatigen Arbeitsaufenthalt auf Usedom verbunden. Auch in ihrem neuen Buch „Vierundsiebzig“ verfolgt die Autorin weiter die Verfolgung der Jesiden mit einer großangelegten Recherche und sie hat in ihren Kommentaren für die taz darüber geschrieben.
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