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: Das Schlagen der Turmuhr als Mahnung: Arbeiten aus der Schweiz

Die Pandemie ist passé – und damit auch die Zeit, als die taz vorwiegend an den heimischen Schreib- und Küchentischen der Redakteure entstand. Doch auch wenn viele wieder im taz Haus arbeiten, kann von einer Rückkehr zur Prä-Home­office-Ära keine Rede sein. So findet die große Morgenkonferenz unverändert ­hybrid statt, also analog und virtuell zugleich. Zu viele Kollegen wollen die gewonnene Freiheit nicht missen.

So auch der Autor dieser Zeilen, der regelmäßig von der Schweiz aus arbeitet, seinem zweiten Lebensmittelpunkt. Das hat viele Vorzüge: Die Mittagspause zusammen mit dem guten Freund auf dessen Terrasse verbringen, bei Gazpacho, Schinken und direktem Blick auf die Berge? Nach der Arbeit eine Runde Boule am See? Dank flexibler Arbeit ist das möglich.

Als taz.eins-Redakteur ist das manchmal eine Herausforderung. Immerhin geht es darum, die vorderen Zeitungsseiten zu planen, zu betreuen und zu redigieren. Meist funktioniert das aber ziemlich gut, nicht zuletzt dank der Unterstützung der Kollegen in Berlin.

Doch auch in der Ferne sitzt einem der Redaktionsschluss im Nacken. Der 16.30-Uhr-Schlag der Turmuhr in der Altstadt ist da stets eine Mahnung. Mitunter wird es knapp – wie jüngst, als man darauf wartete, dass die Inlands-Kollegin den Aufmacher der Seite 3 fertigstellt – und plötzlich deren Rechner streikte.

Ich muss jetzt wirklich dran, teilt man ihr mit. „Technisches Problem“, erwidert diese. Die EDV sei dran. Minuten verstreichen, die Distanz lässt ein Ohnmachtsgefühl aufkommen. Dann die Erlösung: Fehler behoben, die helvetische taz-Außenstelle kann ans Redigat. „Schweizer Cyberattacke“, scherzt die Kollegin noch. Noch mal gut gegangen: Die Seite kann raus – Zeit für Apéro.Daniel Godeck