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Wenn nachts noch ein Platz gesichert sein will

Ein später Abend kurz vor den in Berlin am Freitag angelaufenen Abiturprüfungen. Ein Elternpaar macht sich im Dunkel der Nacht daran, ein Tuch mit motivierenden Sprüchen am Zaun eines Gymnasiums im bürgerlichen Ortsteil Zehlendorf zu befestigen. Solche Anfeuerung hat an der Schule Tradition – kann ja nicht schaden, das Kind auf den letzten Metern zur Prüfung so zu begleiten.

Was den Platz an besagtem Zaun – und vor allem an den sichtbarsten Stellen – angeht, gilt das Müller-Prinzip: Wer zuerst kommt, mahlt beziehungsweise hängt zuerst. Allerdings liegt die Messlatte dabei inzwischen hoch: Manche Tücher oder Banner sind höchst künstlerisch angelegt. Manche gar auf Planen gedruckt. Eins kommt im Leopardenfelllook mit vielen Punkten daher, weil es um die ja auch im Abitur geht.

Berlin

3.755.300 Ein­wohner*innen.

Von 14.282 Berliner Prüflingen haben im vergangenen Jahr 13.719 das Abitur bestanden, mit der Durchschnittsnote 2,3. Hier lag 2023 Thüringen mit 2,1 vorn.

Da kann es schon mal passieren, mit der Gestaltung nicht rechtzeitig fertig zu werden. Was tun? Wie gut, dass es die Methode Mallorca gibt: Einfach erst mal blockieren. Dort die Liege am Pool frühmorgens mit einem Handtuch, in Zehlendorf ein Zaunstück mit einem schlichten Stück brauner Pappe. Da drauf ist zu lesen: „Hier entsteht ein Abi-Plakat“. Stefan Alberti

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