Widerständige Hunderunde Demonstration gegen Verdrängung in Kreuzberg
Wuff und Aus: Das Kreuzberger Tierfuttergeschäft „Hundekuss 36“ soll zum 31. März aus seinen Räumen in der Wrangelstraße fliegen. Die Kündigung für den Laden kam auch hier, wie bei Gewerbemietverträgen inzwischen fast üblich, ohne Angabe von Gründen. Die Nachbarschaftsinitiative Bizim Kiez hatte deshalb am Samstag zu einer „widerständigen Hunderunde“ durch den Wrangelkiez und den Görlitzer Park aufgerufen. Gut 30 große und kleine, sich wahlweise beschnuppernde oder anbellende Vierbeiner folgten der Einladung zum „gemeinsamen Gassigehen für Gewerbemieterschutz“, dazu etwa 70 menschliche Unterstützer:innen von „Hundekuss“-Inhaberin Carolin Conde (rechts, mit ihrem Hund Cookie). „Ich bin sehr glücklich, dass so viele gekommen sind, damit hätte ich nicht gerechnet“, sagte Conde unter Tränen zur taz. Der Laden sei nie eine Goldgrube gewesen. Aber er laufe gut dank vieler Stammkund:innen – und dank des Herzbluts, das sie in ihr Geschäft gesteckt habe. Zwölf Jahre lang. Bis Mitte Januar die Kündigung kam. Wie es nun weitergeht? Aktuell hofft Conde, mit dem „Hundekuss 36“ in Räume um die Ecke ziehen zu können. Sehr viel kleiner, aber immerhin: „Das wäre im Kiez.“ (rru) Foto: Florian Boillot