: Wenn es mächtig schillert in der Stadt
In Marbach kommt es immer wieder zu unvermeidlichen Begegnungen mit einem der bedeutendsten deutschsprachigen Lyriker, Dramatiker und Essayisten. „Schillerstadt“ ziert das Ortsschild, ein Schillerdenkmal steht gegenüber dem Schiller-Nationalmuseum in der Parkanlage Schillerhöhe. Es gibt eine Schiller-Apotheke, das Restaurant Schillerhof und eine Schillerstraße – Friedrich Schiller ist allgegenwärtig.
„Die Eintrittskarte können Sie als Lesezeichen benutzen“, sagt mir die Dame an der Kasse von Schillers Geburtshaus in der Niklastorstraße, ein Handwerkerhaus aus den 1690er Jahren. Deutlich wird die beengte Wohnsituation der Familie, seine ersten vier Lebensjahre verbrachte der 1759 geborene Schiller hier.
Marbach am Neckar
16.050 Ein‑wohner*innen.
In der Stadt in der Metropolregion Stuttgart soll noch mehr Schiller sein. Der Schillerverein will das Nachbargebäude von dessen Geburtshaus erwerben und die Ausstellung vergrößern.
Ohne zu fragen, beginnt die Dame plötzlich, mir von Schiller zu erzählen. Viele Lebensdaten, viele Aufenthaltsorte, „wir zeigen sein ganzes Leben“. Nach gut 20 Minuten entschuldige ich mich, um das winzige Wohnzimmer in Augenschein zu nehmen. Als ich das Haus verlasse, versucht sie, mir auch die Geschichte des 1723 in Marbach geborenen Astronomen Tobias Mayer zu erzählen. Ich bedanke mich und nehme einen Prospekt mit. Jörg Palitzsch
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