sieben sachen
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Die Performance „Vergötterung“ von Yasmin Schoenemann Foto: fabrik potsdam

Kunstproduktion aus Potsdam

Sie stammen aus Chile, der Türkei, Brasilien oder Mexiko und auch aus Brandenburg und Berlin. Mit einem Programm aus Tanz, Performance, Literatur, Kunst-Installationen, Musik und Film präsentiert das Festival „Made in Potsdam“ die Vielfalt internationaler Kunstproduktionen in Potsdam und Brandenburg. Am Samstag (20. 1.) etwa mit dem „Abend der Kurzen Stücke“ mit Tanz und einem choreografischen Filmprogramm.

Festival „Made in Potsdam“: Fabrik Potsdam, Schiffbauergasse 10, bis 11. 2.

David Wallraf verwendet für seine Sounds gerne Alltagsgeräusche Foto: Jann Wilken

Geräusche des Politischen

Am Freitag feiert der Hamburger Noise-Künstler David Wallraf im West Germany den Release seines Albums „The Commune Of Nightmares“. Der promovierte Doktor zum Thema „Grenzen des Hörens. Noise und die Akustik des Politischen“ erhält dabei Support vom Duo hÄK/Danzeisen. Sie nennen sich selbst „man-machine apparatus“.

West Germany, Skalitzer Str. 133, 19. 1., 21 Uhr

Brass Riot vereinen Menschen im „Brassrave“ Foto: Leona Ohsiek

Brass-House vom Feinsten

Brass Riot ist ein energiegeladenes Instrumentaltrio mit zwei Saxofonen und einem Schlagzeug. Dabei steht „Brass“ auch für die Wut auf die Verhältnisse, die die Ex-Lüneburger neben zahlreichen Festivals und in Clubs seit Jahren auch auf Demos spielen lässt. Ihr von Ska-Pop, No Wave, House und Elektro getriebenes Debütalbum „The Never Acting Story“ ist im vergangenen Jahr auch auf Vinyl erschienen. Nun kommen sie zur zweiten offiziellen Berlin-Clubshow mit Überraschungsgästen.

Brass Riot: Urban Spree, Revaler Str. 99, 19. 1., 21 Uhr, 8–20 Euro

Zeruya Shalev Foto: Jonathan Bloom

Geschichten aus Scherben

Zureya Shalevs Debütroman „Nicht ich“ handelt von einem halben Jahr im Leben einer Frau, von der wir nicht mal den Namen erfahren. Klar wird nur: Sie hat ihren Mann und ihre Tochter für ihren Geliebten verlassen und zerbricht daran. Der Spiegel, den sie sich erzählend vorhält, scheint in Stücke gesprungen, und in jeder Scherbe scheint eine andere Geschichte auf. 30 Jahre nach seiner Veröffentlichung in Israel erscheint der Roman, der damals neben begeisterter Kritiken auch wütende Empörung hervorrief, erstmals in deutscher Übersetzung – vorgestellt von der Autorin und der Filmemacherin Maria Schrader.

Berliner Ensemble, Bertolt-Brecht-Pl. 1, 25. 1., 20 Uhr, Tickets 22/9 Euro

Szene aus der „Der Fluch des Döners“ Foto: Prime Time Theater

20 Jahre Seifenoper

Vor 20 Jahren begann in Berlin die Geschichte eines Kieztheaterformats, dessen Erfolg niemand erwartet hatte. 130 weitere Folgen der weltweit am längsten laufenden Theater-Sitcom „Gutes Wedding, Schlechtes Wedding“ sollten folgen. Das wird ab heute mit der Doppelpremiere „In einem Wedding vor unserer Zeit“ gefeiert.

Prime Time Theater, ab 19. 1. 20.15 Uhr

Gundula Schulze Eldowy: „Papst“, New York, 1990 Foto: Gundula Schulze Eldowy

Fotografie im Zwiegespräch

Gundula Schulze Eldowy traf 1985 in Ostberlin auf den amerikanischen Fotografen Robert Frank. Anfang der 1990er Jahre erlebt sie auf seine Einladung hin in New York den Freigeist der Beatnik-Szene, der ihre Arbeit nachhaltig beeinflusst. Die Ausstellung „Halt die Ohren steif!“ rekonstruiert den Werdegang einer Fotografin, die in New York zu einer neuen künstlerischen Sprache findet.

Akademie der Künste, Pariser Platz 4, Ausstellungseröffnung: 24.1., 19 Uhr, Eintritt frei

Sema Poyraz als eine Optimistin Foto: Esra Rotthoff

Der große Arbeitskampf

Oberpfalz, Anfang der 1970er Jahre: Die 22-jährige Nour kommt aus Istanbul, um in einer Porzellanfabrik zu arbeiten. Die Arbeitsbedingungen und die Zustände im Wohnheim sind schlecht, sie und ihre Kolleginnen aus halb Europa organisieren sich. Gün Tanks Roman erzählt vom „Streikjahr 1973“ zwischen Bayern, Nordrhein-Westfalen und Berlin, in dem migrantische Frauen für ihre Rechte eintraten. Sie kämpften nicht nur gegen Rassismus und Unterbezahlung, sondern auch für Solidarität. Emel Aydoğdu widmet sich mit „Die Optimistinnen“ einem wenig beleuchteten Kapitel deutscher Geschichte. Angereichert mit Zeitzeuginneninterviews, inszeniert sie eine musikalisch-schauspielerische Hommage an einen Arbeitskampf und seine Protagonistinnen.

Die Optimistinnen: Gorki Theater, Studio Я, Hinter dem Gießhaus 2, 19. 1. & 8. 2., 20.30 Uhr