südwester: Schloss schließt
Das neugotische Schloss Marienburg, das der letzte König von Hannover, Georg V., seiner Frau Marie von Sachsen-Altenburg 1857 zum Geburtstag schenkte, rottet schon lange vor sich hin. Vor Jahren sollte bereits saniert werden, aber dann verklagte „Pinkelprinz“ Ernst August von Hannover seinen Sohn auf Rückgabe der Schenkung, mit der er ihm das Erbe vorzeitig vermacht hatte – wegen groben Undanks. Denn der Sohn hatte sein Schloss für einen Euro ans Land Niedersachsen verkauft, weil er die Sanierung nicht bezahlen konnte. Dieser Verkauf weckte bei den Angestellten die Hoffnung, dass die Touristenattraktion erhalten bliebe. Immerhin kommen jedes Jahr 200.000 Besucher. Nun wird wirklich saniert, allerdings schließt dazu das Schloss. Wer das Nachsehen hat, ist klar, oder? Richtig, die 74 Burg-Beschäftigten. Die meisten haben zum Jahresende ihre Kündigung erhalten.
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