meinungsstark:
Fakten ignorieren
„Das Infarktrisiko für den Planeten ist bereits sehr deutlich erhöht“, taz, 14. 9. 23
„Wenn die Entscheidungsträger in Politik und Wirtschaft weiterhin alle wissenschaftlichen Fakten ignorieren, wäre es genau so gut, sie würden wieder wie in alten Zeiten ihre Entscheidungen aus den Eingeweiden irgendwelcher Tiere heraus lesen.“ Christoph Krolzig, Öhningen
Fliegen nicht klimaneutral möglich
„Airbus setzt auf Ökokerosin“, taz vom 13. 9. 23
Liebe taz, auch in einem kurzen Artikel solltest du darauf hinweisen, dass selbst im Idealfall klimaneutral produziertes Kerosin die im Einsatz verursachte Klimaerwärmung nur um etwa 40 Prozent reduzieren kann: Klimaneutrales Fliegen mit Verbrennungsmotoren beziehungsweise Düsentriebwerken ist schlicht und einfach nicht möglich! Werner Behrendt, Bremen
Gemeinschaft Waldorfschule
„Zum Leben erweckt – aber doch uniform bleiben“, taz. 11. 9. 23
Leas Kolumne hat viel in mir ausgelöst. Ich bin nicht besser weil ich Waldorfschülerin war. Bin weder musikalischer, noch kreativer. Eigentlich bekomme ich nur komplette die Vollkrise, wenn ich in Schubladen gesteckt werde oder mich in ähnlich uniforme Umfelder anpassen muss wie ich es Jahre lang in meiner Schule tun musste. Waldorf sieht nach aussen kuschelweich, warm und dem Kind zugewandt aus, ist es aber nicht. Danke an Lea, die eine Plattform hat um darüber zu schreiben wie es sein kann sich davon zu lösen und einen Weg zurück in eine Gesellschaft frei von Esoterik zu finden. Celine Marke, Freiburg im Breisgau
Noten unsinnig
„100 Milliarden für Bildung“,
taz, 19. 9. 23
Ich danke der taz für den Artikel und Frau Wissler für ihren (seit Jahrzehnten überfälligen) Reformvorschlag. Völlig losgelöst von unserem indiskutabel fossilen Schulsystem, das ich als Lehrer 42 Jahre lang öffentlich anprangerte, predigte ich seit den 80ern ebenso gebetsmühlenartig wie vergeblich, dass Noten völlig unsinnig seien, da sie – bestätigt durch jahrelange Studien von Ingenkamp & Co – weder pädagogisch noch prognostisch einen Sinn ergäben.
Des Weiteren – so andere Überlegungen von tatsächlichen Schulexperten – seien Hausaufgaben sinnlos, weil sie nachweislich weder der Nach- noch der Vorbereitung von Unterricht dienten. Genauso ist es, weshalb ich lediglich zur unmittelbaren Vorbereitung von Klassenarbeiten und Klausuren entsprechende Aufgaben stellte – vier Jahrzehnte lang. Und warum werden sie dann trotzdem aufgegeben? Hilflose, entlarvende Lehrerantwort: „Das war schon immer so.“
Peter Kaschel (OStR i. R.), Recklinghausen
Gastbeitrag Norbert Röttgen
„Es ist beschämend“,
taz, 15. 9. 23
Mit politischer Kritik aus der Opposition ist das so eine Sache: Da würde einen als Leser (und Beobachter von außen, nämlich aus der Schweiz) schon interessieren: Und wodurch legitimiert ein Autor wie Norbert Röttgen seine Kritik? Hat er selbst was (eigenes) vorzuweisen in der Sache?
Ich halte mich mit meiner Einschätzung an den bewunderten Marcel Beyer, der am 10. März 2023 in der FAS auf die Frage, was ihn nervt („Vier Fragen an Marcel Beyer“), unter anderem antwortet: „Unanständig: Menschen, die sich heute für originell und witzig halten, wenn sie Bundesaußenministerin Annalena Baerbock verhöhnen, wie es schäbige Kerle schon seit vielen Jahren tun.“ Florian Suter, Basel (Schweiz)
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