brief des tages:
Die Psychologie des Krieges
„Ringen um Taurus“, taz vom 14. 8. 23
An den extrem unterschiedlichen Meinungen über die wohl richtigen Maßnahmen in dem Konflikt zwischen Russland und der Ukraine sieht man, dass darin sehr viel psychologische Substanz eine wesentliche Rolle spielt. Die Ukraine möchte sich auf jeden Fall von dem dominierenden Einfluss Russlands befreien; obwohl es in unmittelbarer Nachbarschaft liegt und es auch große wirtschaftliche Verbundenheit gibt. Sich davon zu befreien ist die Ukraine selbst alleine nicht in der Lage. Deshalb gibt die politische Führung als Ziel mehr Freiheiten, Selbstständigkeit und die Schaffung einer funktionierenden Demokratie vor. Das wirkt, denn das entspricht genau auch unseren Vorstellungen – und schon fühlen wir uns verpflichtet, dabei zu helfen. Aber unsere Aufgabe ist, dieses für uns, für die Staaten der EU und innerhalb der Nato sicherzustellen. Nicht weniger, aber auch nicht mehr. Wir können und sollten auf keinen Fall versuchen, uns überall in der Welt einzumischen. Die Nato ist ein Verteidigungsbündnis und nichts anderes, und die EU sollte sich von weiteren Belastungen fernhalten. Rolf Hiller, Deckenpfronn
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