Polarlichter Molekülkartierung hilft spektakuläres Jupiter-Phänomen verstehen

Polarlichter, ununterbrochen: Was auf der Erde ein herausragendes Phänomen ist, das man mit Glück auf einer Norwegen-Reise erleben kann, passiert auf dem Planeten Jupiter die ganze Zeit – auf einer Fläche mit einem Durchmesser von 40.000 Kilometern (Erd-Durchmesser: 12.700 Kilometer). Wie diese Polarlichter auf die Atmosphäre des Jupiter wirken, könnte jetzt klarer werden. Ein For­sche­r:inn­team unter Beteiligung des Max-Planck-Instituts für Sonnensystemforschung in Göttingen hat jetzt die Molekülverteilung des Jupiter erfasst. Bei einem kosmischen Zusammenstoß vor 30 Jahren hatte ein Komet nämlich Kohlenmonoxid, Kohlendioxid, Wasser und Blausäure in die Atmosphäre des Riesenplaneten gebracht. Diese Moleküle, die es dort bis dahin gar nicht gab, verteilen sich seither in der Atmosphäre des Jupiters. Die ForscherInnen konnten quasi live beobachten, wie Winde und chemische Reaktionen auf den Diffusionsvorgang wirkten. Diese Messdaten haben sie jetzt ausgewertet und in exakte Kartierungen der Jupiter-Atmosphäre umgesetzt. Sie sollen unter anderem Erkenntnisse über die stratosphärischen Winde liefern, die unter den Polarlichtern des Jupiter wehen. Foto: NASA, ESA, Jupiter ERS Team