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LESERINNENBRIEFE

Kontraproduktiver Kommentar

■ betr.: „Zeichen gesetzt“ und „Und keiner geht hin“, taz.nord vom 2. 5. 12

Bevor Sie einen so kontraproduktiven Kommentar schreiben, sollten Sie sich vorher mit dem Kollegen Andreas Speit unterhalten, dessen hervorragender Artikel zum Glück gleich daneben steht. Erstens ist die Frage „Werten die umfangreichen Gegendemonstrationen die Neo-Nazis (…) nicht erst auf?“ längst unter allen Antifaschisten geklärt: Wo die Neonazis nicht bekämpft werden, breiten sie sich aus – und Nazi-Kleingruppen morden bekanntlich sogar.

Zweitens zu „automatisch ausgelöste Gegenaktivitäten“ (gegen die Rechtsradikalen): Antifaschisten sind keine Automaten, genauso wenig wie antifaschistische Aktionen automatisch entstehen. Jeder Mensch, der sich aufrafft, etwas gegen die faschistische Gefahr zu tun, ist positiv für unsere Gesellschaft. CLAUDIA SENEBERG, Glinde

Unanständiger Wettbewerb

■ betr.: „Dieser Angriff ist eklig“, taz.nord vom 30. 4. 12

Bei der Kritik der CDU am SSW ist vor allem die Form entscheidend. Wobei die Christdemokraten leider einen Kurs eingeschlagen haben, der zeigt, dass sie weder die europäische Integration richtig verstanden noch die entscheidende Lehre aus der Barschel-Affäre gezogen haben. Anständiger Wettbewerb unter Demokraten beruht darauf, eigene Stärken herauszustellen und nicht Material in Umlauf zu bringen, das primär zum Ziel hat, den politischen Gegner zu diskreditieren – wie etwa das Wahlplakat, das vor der sogenannten Dänenampel warnt.

Was zudem eine europapolitische Dimension hat: Auch Autofahrer aus Dänemark sehen womöglich jenen Schriftzug und fühlen sich vom stereotypen Wortlaut beleidigt. Weshalb die künftige Landesregierung in jedem Fall einiges zu reparieren hat, damit Schleswig-Holstein endlich vom wirtschaftlichen Aufbruch im Ostseeraum profitieren kann. RASMUS PH. HELT, Hamburg

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