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Mehrere deutsche Fußballverbände heben die Geschlechtertrennung auf. Es fehlt an Angeboten für Frauen

Ohne die Entscheidung des Niedersächsischen Fußballverbands hätte Celine Saßnick nicht weiterspielen können, zumindest nicht in ihrem Verein. Die 28-Jährige läuft schon seit 17 Jahren für den TuS Steyerberg aus dem Landkreis Nienburg/Weser auf.

Aktuell ist sie Stürmerin bei der dritten Herrenmannschaft in der dritten Kreisklasse. Manchmal hilft sie auch in der zweiten Mannschaft eine Kreisklasse darüber aus.

Möglich ist das für sie aber erst seit Dezember. Seitdem dürfen Frauen in Niedersachsen auch in Herrenteams spielen. Für Saßnick kam das „genau zum richtigen Zeitpunkt, um weitermachen zu können“. Denn etwa zur gleichen Zeit hat der Verein das Frauenteam wegen zu wenigen Spielerinnen abmelden müssen.

In Niedersachsen hätten in der vergangenen Saison mehr als 100 Frauen mindestens ein Pflichtspiel im Herrenbereich absolviert, sagte Lars Wolf vom Niedersächsischen Fußballverband (NFV).

Auch der Bremer Fußballverband machte den Weg für gemischte Teams Anfang des Jahres frei. Die Verbände in Hamburg und Schleswig-Holstein gaben in den vergangenen zwei Wochen bekannt, von der neuen Saison 2023/24 an zu folgen.

Den Grundstein für die Öffnung hatte der Deutsche Fußball-Bund (DFB) im Juni 2022 gelegt. Damals erlaubte der DFB seinen Landes- und Regionalverbänden im Amateurfußball im Rahmen einer Pilotphase, „dass Spielerinnen, die das 18. Lebensjahr vollendet haben, das Spielrecht in Herrenmannschaften erteilt wird“.

Nur ein Viertel der deutschen Vereine habe mindestens ein weibliches Team gemeldet, hieß es zur Begründung. „Viele Spielerinnen finden daher in ihren Vereinen keine Spielmöglichkeit in einer weiblichen Mannschaft.“ (taz, dpa)