leserInnenbriefe:
Hamburgs Behörden lassen alles verfallen
„Hamburg will die Schilleroper gar nicht erhalten“
taz nord vom 15. 6. 23
Es ist gar nicht fraglich, ob man den Hamburger Behörden hier trauen kann.Man kann es nicht. Sie werden alles verfallen lassen, wenn man sie lässt. War Zeuge, wie es im und beim Gängeviertel gelaufen ist: Erst wurden die Häuser vom Investor entmietet und dann ist viele Jahre außer dem Regen, der durch das beschädigte Dach in das Haus drang, nichts passiert. Genau die gleichen Appelle in Richtung Bau- und Kulturbehörde. Bis dann die Häuser durch Besetzung gerettet wurden. Ich kenne keine Stadt, die mit dem bisschen historischem Erbe, das nicht zerbombt wurde, so schlecht umgeht wie Hamburg.
Chronist, taz.de
Nicht das gesamte Spektrum des Judentum
„Hamburg untersucht Antisemitismus im Alltag“
taz nord vom 23. 6. 23
Moment: Angst vor zu wenig Beteiligung, Angst vor Beteiligung von Menschen, die nur gefühlt jüdisch sind und Ausschluss des Israelitischen Tempelverbandes durch den Senatsbeauftragten. Wo bleibt die religiöse Neutralität des Staates? Die Studie will (unter anderem) innerhalb der Jüdischen Gemeinde fragen, warum Mitglieder des Israelitischen Tempelverbandes und säkulare Jüdinnen und Juden nicht Gemeindeglieder in der Jüdischen Gemeinde seien? Bewusst werden die Mitglieder der Liberalen Jüdischen Gemeinde in Hamburg ausgeschlossen. Eine Antwort von außen kann ich geben: Weil die Jüdische Gemeinde eben gerade nicht das gesamte Spektrum des Judentums abdeckt. Das ergibt logischerweise einen blinden Fleck. Anders gesagt: Der Beauftragte für jüdisches Leben in Hamburg nimmt nur Juden wahr, die in der jüdischen, religiösen Körperschaft des öffentlichen Rechts in Hamburg organisiert sind. Meines Erachtens wird er seinem Amt damit nicht gerecht.
Marcel Link, taz.de
Umsteigebahnhof Hamburg-Süd statt Tunnel
taz nord Stresemannstraße 23 22769 Hamburg briefe@taz-nord.de www.taz.de
Die Redaktion behält sich Abdruck und Kürzen von Leser:innenbriefen vor.
Die veröffentlichten Briefe geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder.
„Ein Monster-Tunnel, der nichts bringt“
taz nord vom 1. 6. 23
Die Planung zur angeblichen Entlastung des meistgenutzten Bahnhofs in Deutschland ist kontraproduktiv, treibt sie nur noch mehr Reisende durch das Nadelöhr Hamburg Hbf ... Außerdem sind die Kosten einer Tunnelbohrung mitten im Stadtgebiet kaum ehrlich kalkulierbar. Mein Vorschlag wäre eine westliche Tunnelquerung der Elbe südlich von Altona, die dann über einen neu zu gestaltenden Umsteigebahnhof Hamburg-Süd die Weiterfahrt Richtung Bremen, Hannover etc. ermöglicht . Dort treffen sich alle Fahrgäste des Fernverkehrs aus dem Nordosten und Nordwesten zur Weiterfahrt nach Süden mit kurzem Umsteigeweg.
Dieter Rauter, Kronshagen
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