unterm strich:
Nigerianischer Künstler kritisiert Restitutionsdebatte
Der nigerianische Künstler Victor Ehikhamenor wundert sich über die in Deutschland geführte Debatte über den Verbleib der Benin-Bronzen in Nigeria. Die Diskussion darüber, was ihnen nach der Rückgabe passiert, sei „respektlos“ und „beleidigend“, sagte Ehikhamenor. Diese Frage sei eine Angelegenheit Nigerias, betonte der 53-Jährige, der seine Arbeiten etwa auf der Biennale in Venedig präsentiert hat. Die Benin-Bronzen stammen aus dem Königreich Benin im heutigen Nigeria. Sie wurden 1897 von britischen Truppen geraubt und nach Europa verschifft. Deutsche Museen hatten im Dezember 2022 etliche Bronzen restituiert, die vor Ort von Außenministerin Baerbock und Kulturstaatsministerin Roth (Grüne) zurückgegeben wurden. Nun wurde bekannt, dass der scheidende nigerianische Präsident Muhammadu Buhari die Rechte an den Bronzen dem König von Benin, Oba Ewuare II., übertragen hat. Ehikhamenor sagte, es sei vermessen, sich darüber zu echauffieren. Er habe sich schließlich auch nicht in die Debatte über die zukünftige Ausrichtung des Humboldt Forums in Berlin eingemischt.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen