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Banger Blick nach vorn bei Hertha

Vor der Mitgliederversammlung maue Stimmung. Dárdai will weiter siegen

Die Sorgenfalten bei Hertha BSC werden trotz des Sieges gegen Stuttgart vergangene Woche nicht weniger: Unter der Woche gab es einen in der Süddeutschen Zeitung veröffentlichen Bericht über Probleme beim Lizenzierungsprozess – die Lage gelte als „hochkritisch“, hieß es da –, und am kommenden Sonntag steht eine wohl sehr emotionale Mitgliederversammlung bevor. Neben den wirtschaftlichen Problemen sorgt dabei ein Antrag eines Hertha-Mitglieds zur Abwahl des gesamten Präsidiums sowie des Aufsichtsratsvorsitzenden für eine Brisanz, die sportlich sowieso weiterhin gegeben ist. Immerhin steht der Fußball-Bundesligist in der Tabelle auf dem letzten Platz.

Dabei hat der erste Sieg unter Trainer Pál Dárdai bei Hertha BSC aber die Fokussierung auf den Abstiegskampf geschärft. „Es ist eine komplett andere Arbeitsatmosphäre. Jeder hört zu“, sagte Dárdai am Mittwoch vor dem Auswärtsspiel am Freitag beim 1. FC Köln zum Auftakt des 32. Spieltags, „wir dürfen deshalb aber nicht zufrieden sein. Das wäre der Anfang vom Ende.“

In der Domstadt werden vermutlich auch die elf Spieler starten, die gegen den VfB Stuttgart mit 2:1 am vergangenen Samstag zu Beginn aufgelaufen waren. Trotzdem will Dárdai beim Gastspiel noch „Überraschungseffekte“ einbauen.

Das vor dem Stuttgart-Spiel herausgegebene Motto „Vier Spiele – vier Siege“ soll sportlich den Abstieg verhindern, doch braucht Hertha noch ein paar Erfolge mehr, um weiter in der nationalen Beletage zu bleiben.

Pläne für verschiedene Szenarien

Umso mehr muss Sportdirektor Benjamin Weber rotieren. „Wir sind in der Verantwortung, in verschiedenen Szenarien zu planen und dabei nicht den Fokus auf die nächsten drei oder fünf Spiele zu verlieren“, sagte Weber, dessen erste 100-Tage-Amtszeit seit Ende Januar „wie im Flug“ vergangen sind. „Geschlossenheit, Gemeinsamkeit und Kommunikation“ waren für den 42-Jährigen die Schlüsselpunkte für den Sieg über Stuttgart, die sich Weber wohl auch für die Mitgliederversammlung am Sonntag wünscht.

Nach dem Spiel in Köln empfangen die Berliner den VfL Bochum am 20. Mai. Eine Woche später tritt Hertha am letzten Spieltag beim VfL Wolfsburg an. Es sei sehr wichtig, mit vier Siegen zumindest die Relegation zu erreichen und in der ersten Liga zu bleiben, betonte Dárdai auch angesichts der wirtschaftlichen Schräglage des Vereins. (taz, dpa)

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