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Am achten Tag

Am achten Tag nahm Gott das Leder,und aus reiner Langeweileschnitt er zweiunddreißig Teile(zwanzig sechs-, zwölf fünfgeeckt– Gott ist ganz schön aufgeweckt!)und nähte einen Polyeder.

Dem blies er seinen Odem ein.Und durch Luft aus Gottes Mundwurd’ das Ding, o Wunder, rund.Rund erst und danach ganz prall.„Hey“, dacht’ Gott, „das ist ein Ball.Ein Ball, sehr schön. Doch so allein?“

Der HErr verfiel dem Schaffensrausch:Aus den Haaren seiner Naseneinen knappen Hektar Rasen, voll mit vierundzwanzig Torenaus dem Schmalze seiner Ohren.Dann Stutzen, Stollen, Trikottausch.

Den Strafraum, das gestreckte Bein,Elfer (Schwalben gab’s bereits),neben Dies- und Jen- das Abseits,Teamchefs, Trainer und noch Affen,welche all das gern begaffen,die VIP-Lounge, Foul und den Verein.

Da ging ein Singen durch die Wälder:Seht – das neue Paradies!Dies fand nur der Teufel mies.Ach, und wie es kommen muss,kam es dann: Zum schlechten Schlussschuf der den Mayer-Vorfelder.

Georg Raabe

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