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Wenn es für die Romantik an Platz fehlt

Wir standen mit unseren großen Familien gut gelaunt im Rathaus Pankow und warteten darauf, getraut zu werden. Wir hatten uns für diesen Ort entschieden, da das Trauzimmer so schön sein soll, mit Holzvertäfelung, und geräumig. Unsere Gäste wollten natürlich alle dabei sein, beim romantischen Moment: „Ja, ich will“.

Das Standesamt in Pankow hat es aber nicht so mit Romantik oder freundlichem Entgegenkommen.

Vor der Trauung mussten wir mit der Standesbeamtin in ein Kabuff, um uns auszuweisen und den weiteren Ablauf zu besprechen. Mehr als uncharmant wies sie darauf hin, dass maximal 18 Personen in den Raum dürfen. „Das steht so im Internet“, hätten wir einfach mal lesen sollen. Obwohl Platz für alle Gäste war, blieb sie unerbittlich.

Berlin-Pankow

413.000 Ein­wohner*innen.

Für Hochzeiten gilt der Bezirk wegen seines jugendstiligen Trauzimmers als Hit. Eine schöne Kulisse für Hochzeitsfotos bietet aber auch das opulente Treppenhaus im Rathaus.

Wir bedankten uns für ihren Einsatz, diesen für uns besonderen Moment in einen trockenen bürokratischen Verwaltungsakt zu verwandeln. Die Trauung wurde von ihr dann zackig und humorlos durchgezogen. Nach acht Minuten landeten wir mit unseren Eheurkunden wieder auf der Straße. Das war auch gut so. Die Gäste, die nicht ins Trauzimmer durften, wurden aus dem Rathaus geworfen. Wegen Ruhestörung. Isabel Lott

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