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Verifzierung bei TwitterMusk nimmt „New York Times“ Haken

Die US-Zeitung hat auf Twitter keinen Verifizierungshaken mehr, weil Plattformboss Musk Groll gegen Medien hegt. Wert ist der Haken eh nichts mehr.

Sackt die Haken ein: Twitter-Chef Elon Musk Foto: Susan Walsh/dpa

Ab jetzt wird es unmöglich zu erkennen, wer bei Twitter echt ist. Das Verifizierungszeichen, ein weißer Haken auf einem blauen Kreis, war früher eine Auszeichnung für Use­r*in­nen, die auf der Plattform oder im analogen Leben besonders prominent sind und deren Identität von Twitter überprüft worden ist. Inzwischen muss man sich den Haken allerdings kaufen. 8 Euro im Monat kostet das Abo Twitter Blue. Seit Montag nun zeigt ein Erklärtext bei den Haken folgenden Text: „Dieser Account ist verifiziert, weil er Twitter Blue hat oder früher verifiziert wurde.“

Dieses „oder“ entwertet den Haken in der Nutzung. Wo früher klar war, dass eine echte Person oder ein Unternehmen hinter den jeweiligen Accounts steckten, ist nun nicht mehr sicher, ob sie sich den Haken und die algorithmische Bevorzugung, die damit einher geht, einfach nur gekauft haben.

Eigentlich sollten die alten Haken nach dem Willen von Twitter-Eigentümer Elon Musk ab dem 1. April komplett verschwinden. Das wurde jedoch nicht umgesetzt – außer in einem Fall: dem der New York Times. Zuvor hatte ein User darauf hingewiesen, dass die NYT nicht für einen Haken zahlen möchte. Musk antwortete darauf lakonisch: „Oh, okay, dann nehmen wir ihn halt weg.“ Danach attackierte er die Zeitung und schrieb öffentlich auf seinem Account: „Die wahre Tragödie bei der @NYTimes ist, dass ihre Propaganda nicht mal interessant ist. […] Außerdem ist ihr Feed das Twitter-Äquivalent von Durchfall. Er ist unglaubwürdig.“

Musk ist für seine Angriffe auf die Presse bekannt. Zum einen postet er immer wieder journalismuskritische bis -feindliche Karikaturen und Beiträge, in denen er „Mainstream-Medien“ allgemein (gemeint sind etablierte Massenmedien) und einzelne Publikationen gezielt der Verbreitung von Lügen und Desinformation bezichtigt. Zum anderen sperrte er Mitte Dezember Jour­na­lis­t*in­nen von Twitter aus, die kritisch über das Unternehmen berichten. Vor zwei Wochen sorgte er zudem für eine grundlegende Veränderung in der Kommunikation von Twitter mit der Presse. Presseanfragen per Mail werden nun nicht mehr vom Kommunikationsteam beantwortet, dass er nach seiner Twitter-Übernahme im Oktober 2022 ohnehin zu großen Teilen entlassen hat. Stattdessen gibt es jetzt eine automatische Antwort: das Emoji eines Scheißhaufens.

Auf Nachfrage, ob Musk in Zukunft davon absehen wird, kritische Medien durch öffentliche Angriffe zu diffamieren, teilte die Kommunikationsabteilung der taz mit: „💩“.

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4 Kommentare

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  • Journalist:innen nutzen 'twitter' m.E. viel zu oft. Mir begegnet 'twitter' hauptsächlich auf Nachrichtenportalen im Internet, ich meine auch bei der 'taz'. Vielleicht wird das ja mal weniger, wenn Herr Musk so weiter macht ...

  • Als ob es jetzt dieses Aufregers bedurft hätte. Wer so tollkühne Journalisten vorweisen kann wie die NYT, dem hätte doch schon bei der Übernahme durch Musk klar sein müssen wohin die Reise geht. Redefreiheit Ja! Zu allen erdenklichen Themen Ja! Jede erdenkliche Meinung Ja!, ...aber nicht zu Musk!

    :D

  • Also mir ist schleierhaft, warum man/ frau dieses Medium nutzen sollte.

  • Musk ist gefährlich für unsere Demokratie: www.independent.co...bowl-b2280971.html