nachrichten:
Schleswig-Holstein will Mieter besser schützen
Schleswig-Holsteins schwarz-grüne Landesregierung will im Frühjahr ein Wohnraumschutzgesetz auf den Weg bringen. „Ich gehe davon aus, dass wir im April den Gesetzesentwurf vom Kabinett vorgelegt bekommen“, sagte Grünen-Fraktionschef Lasse Petersdotter der Deutschen Presse-Agentur. Seine Fraktion werde sich für eine rasche Verabschiedung durch den Landtag einsetzen. In Kiel-Gaarden hat sich eine Bürgerinitiative von Mieterinnen und Mietern gegründet, um gegen Bedingungen in ihren Wohnhäusern des Wohnungsunternehmens LEG Immobilien vorzugehen. „Durch das Wohnraumschutzgesetz werden Kommunen die Möglichkeit bekommen, gegen Missstände und Verwahrlosung von Wohngebäuden vorzugehen“, sagte Petersdotter. Zuvor hatte der Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen von der Landesregierung ein Wohnraumschutzgesetz gefordert. „Immer wieder vernachlässigen Eigentümer ihre Immobilie, greifen aber die Miete ab“, erklärte ihr Direktor. CDU und Grüne haben ein solches Gesetz im Koalitionsvertrag verankert. (dpa)
Uni Vechta will Psychiatriegeschichte in Oldenburg erforschen
Ein Team der Universität Vechta will die Psychiatriegeschichte im früheren Herzogtum Oldenburg und des Nordwestens Niedersachsens im 19. Jahrhundert erforschen. Dabei gehe es um die Frage, welche Auswirkungen staatliches Handeln und die Gründung spezialisierter Versorgungs- und Behandlungseinrichtungen auf das Leben psychisch erkrankter Menschen und Personen mit geistiger Behinderung hatten, teilte die Projektleiterin und Historikerin Christine Vogel am Montag in Vechta mit. Ein Forschungsschwerpunkt sei die am Mittwoch vor genau 165 Jahren nahe Oldenburg eröffnete „Irrenheilanstalt zu Wehnen“. Sie besteht noch heute unter dem Namen Karl-Jaspers-Klinik als Krankenhaus für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik. (epd)
Krankmeldungen wegen Depression auf Höchststand
Beschäftigte in Niedersachsen haben nach Krankenkassenangaben im vergangenen Jahr so oft wie nie zuvor wegen Depressionen oder Ängsten am Arbeitsplatz gefehlt. So kamen nach einer Analyse der Krankenkasse DAK statistisch auf 100 dort versicherte Menschen 307 psychisch bedingte Fehltage, wie die Kasse am Montag in Hannover mitteilte. Damit wurde der bisherige Höchstwert von 282 Fehltagen aus dem Vorjahr deutlich übertroffen. Die Fehlzeiten wegen psychischer Erkrankungen hätten zudem im Jahr 2022 um 53 Prozent über dem Niveau von vor zehn Jahren gelegen. (epd)
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