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Der weitere Fahrplan zu neuen Koalitionen

WAHLEN Die Endergebnisse der Landtagswahlen stehen fest, jetzt beginnt das Machtgepoker. In Sachsen scheint alles festzustehen, im Saarland und in Thüringen hält man sich noch bedeckt. Ein Überblick

Die Sachsen haben es besonders eilig. Über die Sondierungsphase sind CDU und FDP hinaus, bereits am Dienstag begannen die Koalitionsverhandlungen. In den kommenden zwei bis drei Wochen sollen diese abgeschlossen sein. Für den 19. September wurden jeweils Parteitage angesetzt, auf denen über den Koalitionsvertrag abgestimmt werden soll. Mit diesem schnellen Fahrplan erhoffen sich CDU und FDP ein Signal für den Bund. „Wir wollen zeigen, dass Schwarz-Gelb funktioniert und das richtige Modell für ganz Deutschland ist“, erklärte FDP-Landeschef Holger Zastrow. Knackpunkt könnte die Bildungspolitik werden. Die FDP will sechs Jahre gemeinsames Lernen, die CDU lehnt das ab.

So weit sind die Thüringer noch lange nicht. Die Parteien halten sich bedeckt. Bisher steht fest, dass am Freitag erste Sondierungsgespräche zwischen Linkspartei und SPD stattfinden werden. Die Grünen sind vorerst nicht daran beteiligt, könnten aber „im Laufe der Gespräche dazugeholt werden“, sagte Jürgen Spilling, Pressesprecher der Linkspartei in Thüringen, der taz. Am Samstag wird die SPD dann der Einladung von Ministerpräsident Dieter Althaus folgen und mit der CDU in die Sondierungsphase treten.

Schlusslicht beim Zeitplan für Sondierungsgespräche ist das Saarland. „Keine Auskunft“ gibt es zur Terminfrage von der Saar-SPD. „Nix bekannt, das bleibt diskret“, sagt die CDU, und auch die Linkspartei lässt sich nichts entlocken. Offizielle Einladungen sollen noch nicht versandt worden sein. Es wird wohl fast jeder mit jedem sprechen. Rot-Rot-Grün, Jamaika und die große Koalition sind möglich. PW

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