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Wenn der Weg durchs Moor etwas Romantisches hat

Oh, schaurig. Nach dem Konzert in der Dorfkirche gibt’s kein Glockengeläut, aber fast Sturm. Nähe des Schnees. Und doch rauf aufs Rad, raus ins Schwarz. Verflixt. Ich möchte einen fragen, warum ich fortging aus dem Haus und jetzt, klar, heimwärts muss; zurück übers Moor also. Entweder querdurch, kürzer, aber die Wege dort verwandeln sich in Wassergassen, oder mittendurch, auf dem unüberschwemmten Radweg an der Landstraße, weil Fischerhude nun mal im Moor liegt. Im Teufelsmoor. Flackernd lösen sich vom Sumpf ungewisse Schemen: Das gefestigte Wissen, dass es sich bei dieser Naturlandschaft um eine bewahrenswerte CO2-Senke handelt, wird in der Nachtschwärze von Schauerromantik überschrieben. Nicht so sehr wegen des satanischen Namens, sondern weil die lyrische Panik, nicht anzukommen, bei Sichtweiten unter zwei Metern plus blendendem Fernlicht im Gegenverkehr plötzlich realen Grund hat. Und diesen noch selbst verfestigt. Denn sie verleiht ja, wie jede Angst, vernunftwidrig Flügel. Und das Land liegt zwar flach. Aber an seinem Saum steht immer wieder irgendetwas auf: Weder Licht noch Reflektoren warnen vor der Verschwenkung des Radwegs, tja, und da ist also der Graben. Gut, dass die Bremse greift. Benno Schirrmeister

Der Weg durchs Moor zwischen den Orten Fischerhude und Sagehorn, verwaltungstechnisch zu Oyten gehörend, liegt im Landkreis Verden.

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