auf der allee gekauft 4:
Ein holziger Duft aus den Emiraten
45 Euro. Gar nicht mal so teuer für einen echten Thawb. Vielleicht ist die Qualität nicht so gut. Wer weiß? Bei „Oriental Style“ gibt es jedenfalls die bodenlangen, weißen Männergewänder, die in den Wochen der Winter-WM von Katar so präsent waren. Thawb genau, nicht Bademantel. Auch der Verkäufer im „Orient Style“ trägt ein bodenlanges Gewand. Es ist der Länge nach grün und schwarz gestreift. Hinter ihm im Regal stehen unzählige Flaschen mit golden glänzenden Etiketten und Verschlüssen. Darin sind Duftessenzen. Die scheinen sehr beliebt zu sein. Ein junger Mann schnüffelt mit seiner Mutter an einem Duft nach dem anderen. Ein anderer junger Mann weiß genau, was er möchte. Er lässt sich ein Eau de Parfum in einen Zerstäuber abfüllen, zahlt und ist gleich wieder draußen. Der Verkäufer mit seinem langen, doch noch recht flaumigen Vollbart nimmt sich ein wenig Zeit für die Beratung. „Süß oder holzig“, fragt er. Süß kommt nicht in Frage. „Dann Oud“, meint der Verkäufer. „Oud?“. „Ja, weißes Oud.“ Man könne das auch auf der Website nachsehen, da seien alle Düfte aufgeführt. Die Wahl fällt auf Nr. 70. „Dehn al oud abiyad“ steht drauf. Auf einem offiziellen Tourismusportal, das für Reisen nach Saudi-Arabien wirbt, ist zu lesen, dass „der besonders angenehme Geruch und die Tatsache, dass seine Herstellung etwa 300 Jahre dauert, Oud sehr teuer macht.“ Oud wird aus dem Holz des Adlerholzbaumes hergestellt, ist da auch zu lernen. Auf die Frage, woher die Essenzen stammen, meint der Verkäufer „Aus den Emiraten.“ Und er selbst? „Ich nicht“, sagt er, lächelt und kassiert. 15 Euro kosten 30 Milliliter. (arue)
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