Vonovia stoppt Neubauprojekte

Der Bund müsse bei Vonovia einsteigen, fordert die IG Bau

Die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt hat den angekündigten Neubaustopp von Vonovia scharf kritisiert. Der Konzern zeige die „kalte Kommerz-Schulter“, kritisierte IG Bau-Vize Harald Schaum am Mittwoch. „Entweder mehr Fördergeld oder mehr Wohnungsnot“ – das sei die Botschaft des Konzerns. Die Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) dürfe sich nicht unter Druck setzen lassen. Stattdessen solle der Bund bei Vonovia einsteigen. „Er muss einen Anteil von 25 Prozent plus eine Aktie erwerben – also die geringste und damit günstigste Sperrminorität in der Hauptversammlung“, erklärte Schaum. Der Staat könne so Einfluss auf die Mietpreisentwicklung und den Neubau von Vonovia nehmen. Der größte Immobilienkonzern Deutschlands hatte am Dienstag angekündigt, 2023 keine Neubauprojekte zu starten. Das Bundesbauministerium hatte diesen Schritt scharf verurteilt. „Vonovia sollte Dividendenzahlungen einstellen und das Geld zur Absicherung des Neubaus verwenden“, sagte die Parlamentarische Staatssekretärin, Cansel Kiziltepe. In Berlin wird nach dem erfolgreichen Volksentscheid Deutsche Wohnen und Co enteignen geprüft, ob und wie große Immobilienkonzerne vergesellschaftet werden könnten. (jak, afp)

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