unterm strich:
Milo Rau wird neuer Intendant der Wiener Festwochen. Das gab am Freitag Wiens Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler bekannt. „Als politisch denkender Künstler arbeitet Milo Rau in verschiedenen Bereichen von Theater über Oper bis Film und ist international bestens vernetzt“, begründete sie die Entscheidung. „Milo Rau hat auch deshalb überzeugt, weil er neben seinem eigenen spannenden Schaffen ein scharfes Sensorium für die große Vielfalt der internationalen Theatersprachen und Erzählformen mitbringt.“ Tatsächlich zeichnet Milo Rau als Regisseur aus, für politische Stoffe, die auf Recherchen und der Teilnahme vieler Akteure und Aktivisten beruhen, eigene ästhetische Formen zu finden. Das hat er als Regisseur und seit 2018 als Leiter des NTGent bewiesen. Dieses Jahr werden die Festwochen noch von Christophe Slagmuylder verantwortet.
Der Regisseur Max Gleschinski hat mit seinem Film „Alaska“ den mit 36.000 Euro dotierten Hauptpreis des Filmfestivals Max Ophüls Preis (MOP) gewonnen. In dem Film unternimmt Kerstin mit ihrem alten roten DDR-Kajak eine Reise, auf der sich ihre Vergangenheit zurückmeldet. „Auf verzweigten Gewässern schicken uns die Figuren auf eine Reise voller unvorhersehbarer Wendungen“, sagte Schauspielerin und Jurymitglied Emilia Schüle. Gleich drei Preise räumte der Film „Breaking the Ice“ von Regisseurin Clara Stern ab: für das beste Drehbuch, für den gesellschaftlich relevanten Film und der Jugendjury. Darin geht es um Mira, die Kapitänin des Eishockeyteams „Dragons“. „Das komplexe Gefühlsgeflecht von Familienkonflikt, verwirrenden Liebesbeziehungen und hartem Sport werden in diesem besonderen Werk verbunden“, urteilte eine Jurorin.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen