: Ein übergriffiger Präsident?
Gegen den französischen Fußballchef Noël Le Graët wird wegen sexueller Belästigung ermittelt
Frankreichs Justiz untersucht Vorwürfe des Mobbings und der sexuellen Belästigung, die gegen Noël Le Graët erhoben wurden. Wie die Pariser Staatsanwaltschaft am Dienstag mitteilte, seien die Vorermittlungen gegen den Präsidenten des französischen Fußballverbands nach einem Hinweis der Generalinspektion für Bildung, Sport und Forschung eingeleitet worden. Die Stelle war vor Monaten vom Sportministerium beauftragt worden, eine Untersuchung gegen den Verband und Le Graët wegen des Vorwurfs der sexuellen Belästigung durchzuführen. Nach weiteren Vorwürfen hatte sich der 81-Jährige in der vergangenen Woche vorerst von seinem Amt zurückgezogen.
Le Graët soll einem Bericht der französischen Zeitschrift So Foot zufolge SMS mit sexuellen Anspielungen an Mitarbeiterinnen verschickt haben. Zudem warf eine frühere Agentin dem Verbandschef sexistisches Verhalten vor. Der Zeitung Le Parisien zufolge stritt Le Graët die Vorwürfe bei einer Vorstandssitzung vergangene Woche ab.
Am Mittwoch voriger Woche hatte der französische Fußballverband mitgeteilt, dass Le Graët seinen Posten bis zur Veröffentlichung des Prüfberichts der Untersuchung zu Missständen innerhalb des Verbands räume. Der Verbandschef stand auch wegen als respektlos kritisierter Aussagen über den ehemaligen Weltmeister Zinédine Zidane unter Druck.
Le Graët kandidiert derzeit für eine weitere vierjährige Amtszeit im Council des Weltverbands Fifa. Er wird vom portugiesischen Verbandschef Fernando Gomes herausgefordert. Die Wahl findet am 5. April beim Kongress der Europäischen Fußball-Union Uefa in Lissabon statt. (dpa)
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen