leserInnenbriefe:
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Hoffnung auf Einsicht
„Logistiker der 'Arisierung’“, taz nord vom 25. 11. 22
Die Analyse von Henning Bleyl führt noch nicht weit genug. Denn selbst wenn es stimmt, dass Klaus-Michael Kühne so etwas wie eine gewisse Loyalität gegenüber seinem familiären Lebenswerk empfindet und eben genau aus diesem Grund eine historische Aufarbeitung der Firmengeschichte von Kühne + Nagel verhindert, sollte man trotzdem die Hoffnung auf eine Einsicht nicht gänzlich aufgeben, da der Mäzen wissen dürfte, wie sehr er mit seiner bisherigen Haltung nicht nur seinem Konzern, sondern vor allem der eigenen Reputation schadet. Deshalb würde hier zum Beispiel ein direktes Dialogangebot einen Sinn ergeben, das zunächst hinter verschlossenen Türen stattfinden könnte – zumal es mittlerweile auch schon einige ausländische Autoren gibt, die sich mit dem Thema, das bislang nur Verlierer kennt, beschäftigen! Rasmus Ph. Helt, Hamburg
Großbritannien ist weiter
„Polizisten mit faustdicken Lügen erwischt“,
taz nord vom 2. 12. 22
In Großbritannien gibt es eine Behörde, die Independent Police Complaints Commission (IPCC ), die gegen die Polizei ermitteln kann, die unabhängig von der Polizei und der Innenpolitik sitzt, als Überwacher der Polizei. Das braucht jedes Land, damit sich Polizisten so etwas nicht mehr einfach herausnehmen können. Joe Coxall, taz.de
Wo ist der Protest gegen die Gesundheitspolitik?
„' Es fehlt an allem’ “,
taz nord vom 12. 12. 22
Es tun ja alle so, als ob das jetzt ganz unerwartet gekommen wäre, aber es gibt seit Jahren immer wieder Leute, die genau vor der jetzigen Situation gewarnt haben und bisher war es allen reichlich egal. Als Pfleger in einer Kindernotaufnahme gehen mir die Bürger*innen, die sich jetzt über das Versagen der Politik beschweren, genauso auf den Zeiger wie die durch alle Parteien hinweg unfähigen Gesundheitspolitiker. Nach Fukushima seid ihr doch auch alle auf die Straße gegangen und habt zu Zehntausenden gegen Atomkraft demonstriert. Warum denn jetzt nicht? Offenbar sind euch eure Kinder so wichtig dann auch nicht. Es sei denn, ihr seid dann tatsächlich unmittelbar betroffen und wartet mit euren Kindern zwölf Stunden in einer Notaufnahme, bis ein Arzt Zeit findet, sich um die Schnupfnase eures Kindes zu kümmern. Und dann lässt man die eigene Frustration am Pflegepersonal aus und beschimpft es und unterstellt Faulheit oder Inkompetenz. Jalella, taz.de
Das System abschaffen
„' Es fehlt an allem’ “,
taz nord vom 12. 12. 22
Wie wäre es damit, nicht jeden Kleinkram von einem Arzt tun zu lassen. Gefühlt 70 Prozent der Krankmeldungen sind kein Grund zum Arzt zu gehen, sondern man braucht eben die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung bei Grippe und Erkältung. Das kann auch eine Praxishilfe tun. Aber natürlich reicht das nicht: Man muss das profitorientierte kapitalistische System endlich abschaffen, bei dem es um Share Holder Value und Dividenden geht statt um die Heilung von Menschen. Mattheee, taz.de
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