Petition an die Fifa: Für gleiche Rechte in der Halle
Eine Futsal-WM gibt es seit 1989. Futsal-Spielerinnen fordern den Weltverband auf, eine WM für Frauen zu organisieren.
Es ist noch keine zwei Wochen her, das hat sich der Internationale Fußballverband kräftig auf die Schulter geklopft, weil es so gut läuft bei der Entwicklung des Frauenfußballs. Die Fifa hat eine Studie vorgestellt, in der es vor allem um die Frage geht, wann der Frauenfußball endlich ein gutes Geschäft werden könne. Noch ist das Business defizitär.
Doch die Fifa sieht den Frauenfußball auf einem guten Weg. So hätten 77 Prozent der 30 im Bericht untersuchten Frauenligen einen Namenssponsor. Ein Jahr zuvor seien es nur 66.Prozent gewesen. Der Jahresumsatz in den Ligen sei um 33 Prozent gestiegen. Wer mehr in Marketing investiere, könne mehr Einnahmen durch Sponsorung generieren. Der Fanartikelmarkt wächst ebenso wie die Transfersummen. Die Botschaft ist klar. Das Geschäft kann beginnen.
Was die Fifa dazu beigetragen hat? Sie hat vor allem den Bericht erstellt, der Klubs und Ligen in 30 Ländern unter die Lupe nimmt. Und sie macht deutlich, dass sie sich einzig und allein für das Spiel elf gegen elf auf dem großen Platz im Freien interessiert, wenn es um Frauenförderung geht.
Dass es in anderen Fußballsparten noch viel Luft nach oben gibt, haben nun zehn der besten Futsal-Spielerinnen der Welt mit einer eindrucksvollen Videobotschaft zum Ausdruck gebracht. Sie fordern endlich eine Frauen-WM für das Hallenspiel.
Ersilia D’Incecco, italienische Spitzenspielerin
Leeres Versprechen
In dem Appell, den die in Spanien beheimatete Spielerinnenvertretung International Women’s Futsal Players Association initiiert hat, meint die italienische Spitzenspielerin Ersilia D’Incecco: „Jahr für Jahr versprechen sie uns eine WM.“ Und die Argentinierin Julia Paz Dupuy fügt in dem Clip an: „Gleichheit kann nicht nur ein Versprechen sein.“
Neben den beiden treten noch Spaniens zweifache Europameisterin Anita Luján, Zahra Lotfabadi, Torhüterin des Iran, Portugals Janice da Silva, Fátima Villar aus Uruguay, die Niederländerin Nancy Loth, Chikage Kichibayashi aus Japan sowie die Ukrainierin Wika Kyslowa in dem Video auf.
Eine Männer-WM im Futsal gibt es seit 1989 unter dem Dach der Fifa. Davor wurden der Hallenfußball von einer anderen Dachorganisation vertreten. Als sich abgezeichnet hat, dass Futsal eine gute Geschäftsidee werden könnte, hat die Fifa den alten Verband verdrängt. Der existiert im Schatten der Fifa als Alternativverband unter dem Namen Asociación Mundial de Futsal weiter. Dieser Verband veranstaltet übrigens seit 2008 eine Frauen-WM. Aktueller Titelträger ist Kolumbien.
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