Smashing
Pumpkins

Foto: Ron Chapple Stock/imago

Auch schon ein bisschen länger her, dass die Band Smashing Pumpkins eine angesagte Band für die Jugend war. Das war in den 1990ern, genau in der Mitte der Dekade erschien das Doppelalbum „Mellon Collie and the Infinite Sadness“ und bildete den Karrierehöhepunkt der Alternativrockband aus Chicago. Melancholisch-psychedelisch wummerten die auf CDs gepressten Hits des Albums aus Stereoanlagen. Damals gab es auch noch „Smash Hits“, ein Begriff, der heute irgendwie nach 20. Jahrhundert müffelt – auch, weil man den Begriff ein bisschen bösartig als „Schlager“ übersetzen könnte.

„Smash“ aber wurde in dieser Woche als das offizielle Jugendwort des Jahres 2022 verkündet, der Begriff ist also taufrisch und up to date, ein süßer Pfirsich aus der wahnsinnigen Welt der Wörter. Die momentane Bedeutung von smash hat dabei einen eher handfesten Hintergrund, denn wenn man zu jemandem sagt: „Dann smash ihn/sie/es* doch!“, will man als jugendlicher Mensch sein Gegenüber anregen, mit der gemeinten Person Geschlechtsverkehr zu haben.

„Smashing Pumpkins“ haben in diesem aktuell-jugendkulturellen Kontext also einen ganz anderen, geradezu jugendgefährdenden Klang. Sexueller Missbrauch von Gemüse! So ist diese Aufschlagseite des Gesellschaftsteils der vorletzten Ausgabe der taz am wochenende aber nicht gemeint. Eigentlich wollten wir nur in aller Unschuld ein fröhliches Halloween wünschen. Trick or Treat! Martin Reichert