Wo
der
Specht
klopft
In einer Heidelandschaft bei Dresden kämpfen Waldbesetzer*innen gegen den Kiessandabbau
![Berge aus Steinen und Sand neben einem See: der Kiessandtagebau Laußnitz 1 Berge aus Steinen und Sand neben einem See: der Kiessandtagebau Laußnitz 1](/private/picture/5888434/246/1175801.jpg)
Material für die Bauindustrie: der Kiessandtagebau Laußnitz 1 liegt neben dem besetzten Wald
Text und Fotos Jannis Große
![Zwei Baumhäuser in einem Wald Zwei Baumhäuser in einem Wald](/private/picture/5888434/516/1175802.jpg)
Baumhäuser im besetzten Wald
Fünf bis zehn Meter hoch hängen die Baumhäuser über dem Boden. Mit dicken Seilen aus Polypropylen zwischen Kiefern eingebunden, schwingen sie im Wind hin und her. Der lichte Waldboden des Kiefernwalds ist von Heidekraut bewachsen, man hört das Klopfen eines Spechts und den Wind durch die Baumwipfel rauschen.
![Seile hängen in einem Baumhaus Seile hängen in einem Baumhaus](/private/picture/5888434/516/1175803.jpg)
Ein Baumhaus dient als Materiallager
„Heibo“ nennt sich die Besetzung nordöstlich von Dresden, die den in einer Heidelandschaft gelegenen Kiefernwald gegen die Rodungspläne eines Kieswerks verteidigen will. 121 Hektar Waldfläche sollen dem Kiessandtagebau in einem ersten Schritt zum Opfer fallen, weitere 135 Hektar sind geplant. Zwar haben sich die Betreiber des Kieswerks zu einer anschließenden Renaturierung verpflichtet, doch die Besetzer*innen fürchten irreparable Schäden an den benachbarten Mooren, die durch den Kiessandabbau trocken fallen könnten. Außerdem lasse sich der Verlust des gewachsenen Waldbodens so schnell nicht wieder ausgleichen.
![Ein Mensch klettert zu einem Baunhaus hoch Ein Mensch klettert zu einem Baunhaus hoch](/private/picture/5888434/516/1175804.jpg)
Klettern sollte man als Aktivist*in schon können
Nach dem Ende der Waldbesetzung „Moni“ in Sachsen-Anhalt gegen die Autobahn A 14 ist „Heibo“ die letzte verbliebene Waldbesetzung im Osten Deutschlands. Die Aktivist*innen, die sich zu ihrem eigenen Schutz Waldnamen wie „Fichte“ gegeben haben, sehen ihren Kampf ganz grundsätzlich auch als einen Kampf gegen das naturzerstörerische kapitalistische System, zu dem auch die Bauindustrie gehöre. Mit ersten Räumungsversuchen wird schon in den nächsten Wochen gerechnet.