lei­bes­übun­g:in­nen
: Enges Spiel,großer Abstand

Die Fußballerinnen des VfL Wolfsburg gewinnen das Spitzenspiel gegen den FC Bayern vor großer Kulisse knapp

41 Minuten dauerte es, da war die schöne Defensivbilanz des FC Bayern nur noch Geschichte. Ohne Gegentreffer waren die Münchnerinnen in den ersten vier Spielen geblieben. Und beim Spitzenduell in Wolfsburg beim Tabellenführer gehörte lange Zeit das Verteidigen eigentlich zu den wenigen Aufgaben, die beide Teams recht ordentlich erledigten. So war auch das Führungstor der Wolfsburger Stürmerin Ewa Pajor eher dem Zufall als der Polin zu verdanken. Gegenspielerin Sarah Zadrazil hatte sie bei einem Klärungsversuch angeschossen und der Ball flog in einem hohen Bogen ins Tor.

Das nahm den beiden Teams etwas die bis dahin dominierende Angst, in diesem durchaus bedeutsamen Duell für die Deutsche Meisterschaft etwas falsch zu machen. Wolfsburgs Torhüterin Merle Frohms hatte noch vor der Partie erklärt, man werde fußballerisch ein Spiel auf höchstem Niveau sehen. Eine Erwartung, mit der auch ein Großteil der gut 21.287 Zu­schaue­r:in­nen (Vereinsrekord!) in die große Arena gekommen sein dürfte. Die Liga scheint entgegen vieler Befürchtungen den Hype, der rund um die Europameisterschaft im Sommer entstand, in ihren Spielbetrieb übertragen zu können.

Und die Begeisterung an dem Spiel am Sonntag wuchs mit dem ersten Treffer der Wolfsburgerinnen. Die Gästespielerinnen mussten mehr ins Risiko gehen und Wolfsburgs Nationalspielerin Svenja Huth hatte in der 58. Minute einfach Lust aufs Risiko. Mit einer technisch anspruchsvollen Volleyabnahme baute sie die Führung sehenswert aus.

Doch die Fußballerinnen des FC Bayern, die auf die formstarke Sydney Lohmann wegen einer Knieverletzung verzichten mussten, ließen sich von dem Rückschlag nicht entmutigen. Nachdem Klara Bühl der Anschlusstreffer (73.) glückte, drängten sie die Gastgeberinnen immer mehr in deren eigene Hälfte. Der Pfostentreffer der eingewechselten Jovana Damnjanovic machte deutlich, dass auch in dieser Saison der Unterschied zwischen den beiden Spitzenteams nicht so groß ist, wie die aktuelle Tabelle es nun widerzuspiegeln scheint. Fünf Punkte haben die Wolfsburgerinnen nach ihrem knappen 2:1-Erfolg Vorsprung auf die Münchnerinnen.

Für die angestrebte Titelverteidigung kann der Sieg durchaus vorentscheidenden Charakter haben. So schnell werden die Wolfsburgerinnen in der Liga nicht so gefordert sein wie am Sonntag gegen den FC Bayern. Johannes Kopp