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brief des tages

Kohleausstieg

„Wo bleibt die CO2-Minderung?“, taz vom 5. 10. 22

Der beschlossene Kohleausstieg bis 2030 ist unglaubwürdig und dient nur der Gesichtswahrung der Grünen, die damit Wahlkampf gemacht haben. Die auf dem Kohleausstiegsticket gewählten Grünen Kandidatinnen wissen das, vertreten aber nach außen eine andere Meinung, indem sie versuchen, ihre Klientel zu beruhigen. Wer einseitig Gaslieferungen und Öllieferungen stoppt und durch noch nicht vorhandene, teurere und wesentlich klimaunverträglichere Energien wie Frackinggas und Kohle aus Kolumbien ersetzen will, der hat entweder keine energiewirtschaftlichen Kenntnisse oder setzt einfach nur um, was er von transatlantischen Vordenkern gesagt bekommt. Tatsache ist jedenfalls, dass solche politischen Manöver zu einer Wiederinbetriebnahme von weiteren alten Kraftwerksblöcken in Niederaussem und Neurath führen. Und dazu wird Kohle aus den Tagebauen Hambach und Garzweiler benötigt. Das Datum 2030 für den Kohleausstieg relativiert sich so dramatisch, denn es wird billige und verfügbare Kohle aus dem Rheinischen Revier bis weit über 2030 hinaus benötigt.

Peter Inden, Windeck-Dattenfeld

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