Grünes Licht für neuen Impfstoff

Europäische Behörde lässt angepasstes Corona-Vakzin zu

Der auf die Coronavirusvariante Omikron BA.1 angepasste Impfstoff der beiden Hersteller Bion­tech/Pfizer und Moderna wurde am Donnerstag wie erwartet von der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA zugelassen. Formal muss noch die EU-Kommission der Zulassung zustimmen. Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat bereits eine rasche Auffrischungsimpfung für Ri­si­ko­pa­ti­en­t*in­nen angeraten. Der Deutsche Hausärzteverband fordert dagegen zunächst eine Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko).

Der neue Impfstoff soll nach Angaben des Gesundheitsministeriums ab Anfang nächster Woche von Haus­ärz­t*in­nen und Impfzentren bestellt werden können. Die beiden Hersteller liefern demnach rund 14 Millionen Dosen in den kommenden zwei Wochen. Allerdings handelt es sich um einen an die Omikron-Variante BA.1 angepassten Impfstoff, die in Deutschland bereits vor allem durch die Variante BA.5 verdrängt wurde.

Nun herrscht Unsicherheit, für wen der Impfstoff ratsam ist und wer auf die für Ende September/Anfang Oktober erwartete Zulassung der an BA.4 und BA.5 angepassten Impfstoffe warten sollte. Wann sich die Ex­pe­rt*in­nen­ der Stiko dazu äußern, ist noch unklar.

Die Zahl der Neuinfektionen lag zuletzt laut Robert-Koch-Institut bundesweit bei 237,3 Fällen pro Woche und 100.000 Einwohner:innen, Tendenz fallend. Die tatsächlichen Fallzahlen dürften aufgrund weniger Testungen deutlich höher liegen. Manuela Heim