unterm strich:
Gisela von Wysocki erhält in diesem Jahr den mit 15.000 Euro dotierten Italo-Svevo-Preis für ihr Gesamtwerk. „In ihrer Prosa verbinden sich Lebenserfahrung und Musikalität mit Biografieerkundung und Modulationsreichtum. So gelingt es Gisela von Wysocki immer aufs Neue, die Texte zum Schwingen zu bringen“, heißt es in der Begründung der Jury. Gisela von Wysocki hat Essays, Romane, Theaterstücke und Hörspiele geschrieben.
Der Bert-Donnepp-Preis für Medienpublizistik geht in diesem Jahr an die Berliner Journalistin und Autorin Jenni Zylka, die auch für die taz schreibt. Sie werde für ihr umfangreiches Schaffen auf allen Kanälen, von Zeitungskolumnen bis hin zum Podcast, ausgezeichnet, erklärte das Grimme-Institut am Montag in Marl. Der Preis ist aktuell mit 3.000 Euro dotiert. Zylka sei mit einem untrüglichen Gespür für Wichtiges an der Schnittstelle von Kultur und Gesellschaft unterwegs, erklärte das Institut. So habe sie etwa Debatten um Männer- und Frauenrollen, geschlechtergerechte Sprache und Diversität selbst mit angestoßen. „Aber sie operiert dabei nie mit dem Holzhammer oder irgendeiner moralischen Keule.“
Der Karl-May-Experte Andreas Brenne kritisiert die Entscheidung des Ravensburger Verlags, das Kinderbuch zum Film „Der junge Winnetou“ vom Markt zu nehmen. „Ich halte es für nicht richtig, ein solches Buch nur aufgrund eines Shitstorms aus dem Verkehr zu ziehen“, sagte Brenne in einem Gespräch mit der Neuen Osnabrücker Zeitung. Der Ravensburger Verlag hatte das Buch nach massiver Kritik auf Instagram wegen angeblich falscher kultureller Aneignung aus dem Programm genommen. Das Buch stelle aber schon in einer Vorbemerkung klar, dass die Geschichte fiktiv und nicht als sachgerechte Darstellung des Lebens indigener Völker zu verstehen sei. Brenne warnt davor, den Vorwurf der falschen kulturellen Aneignung unreflektiert zu generalisieren.
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