unterm strich:
Habermas im Pour le mérite
Der Philosoph und Soziologe Jürgen Habermas und der britische Architekt David Chipperfield sind neue Mitglieder des „Ordens Pour le mérite für Wissenschaften und Künste“. Überdies wurden der Dirigent Peter Gülke und der Physiker Stefan Hell zu neuen Mitgliedern gewählt. Ja, den Orden gibt es immer noch, ihm gehören derzeit 39 deutsche und 38 ausländische Mitglieder an, darunter 15 Nobelpreisträger; sie bekommen tatsächlich einen ziemlich monarchistisch aussehenden Orden am Bande umgehängt. Die Staatsministerin für Kultur und Medien finanziert das alles und übernimmt die Organisation. Die Künstler- und Gelehrtenvereinigung wurde 1842 von Preußen-König Friedrich Wilhelm IV. gegründet und 1952 von Bundespräsident Theodor Heuss wiederbelebt. Sie steht unter dem Protektorat des Bundespräsidenten.
Sexismus in Bayreuth
Alle Coronahindernisse schienen beseitigt am Grünen Hügel zu Bayreuth – doch nun sind Sexismusvorwürfe bekannt geworden, die das Festival laut dpa erschüttern: Der Nordbayerische Kurier berichtet von körperlichen Übergriffen auf Frauen, von Beleidigungen und sexistischen Sprüchen. „Wir werden den Vorwürfen umgehend nachgehen“, sagt Festspielsprecher Hubertus Herrmann. „Es werden keinerlei Beleidigungen oder tätliche Übergriffe geduldet.“ Die Berichterstattung habe die Festspielleitung „sehr bewegt und tatsächlich überrascht, da betriebsintern keine Informationen zu eventuellen Übergriffen bekannt sind“. Laut Kurier ist auch Festspielchefin Katharina Wagner selbst betroffen und bestätigte dies auch dem Blatt. Anders als seine Vorgängerin Angela Merkel reist Kanzler Olaf Scholz übrigens nicht nach Bayreuth. Aber das hat andere Gründe, die eher in den kulturellen Vorlieben liegen.
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