meinungsstark:
Enteignung und Vergesellschaftung
„Zahl des Tages, 2.668 Milliardär:innen“,
taz vom 24. 5. 22
Es ist schon dramatisch wie diese winzige Minderheit die Zukunft und das Schicksal dieses einzig bewohnbaren Planeten bestimmen kann und darf. Wie können wir und alle anderen Lebewesen, also die absolute Mehrheit, dies ändern? Mir fällt da nur Enteignung und die Vergesellschaftung deren Vermögen oder eine 90-prozentige Besteuerung ein. Nachdem das aktuell politisch nicht passieren wird, muss von vielen Medien dauerhaft auf diese irrsinnige Konzentration von Vermögen und deren Folgen hingewiesen werden. Denn dieser Zustand maximaler Ungerechtigkeit kann weder für die Erde als Ganzes noch für die menschliche Gesellschaft auf Dauer gutgehen. Wolfgang Wedel, Nürnberg
Kritikfähigkeit
„Pflege-Impfpflicht bleibt bestehen“,
taz vom 20. 5. 22
Mit Verwunderung stelle ich fest, dass jede Positionierung zum Artikel fehlt. Ich dachte immer, ihr seid so überzeugt von der Impfpflicht? Warum plötzlich so kommentarlos? Geimpfte stecken Geimpfte und Ungeimpfte an. Für Alte und Kranke, also zu Pflegende besteht keine Pflicht zur Impfung. Trotzdem aber soll die Impfpflicht gerechtfertigt sein, obwohl immer mehr Medien über die zum Teil schwerwiegenden Folgen berichten. Die taz gehört nicht dazu. Ich lese die taz seit 25 Jahren wegen ihrer Kritikfähigkeit. Die letzten zwei Jahre sind mir sehr schwergefallen. Wo ist euer Rückgrat geblieben? Micha Weber, Esslingen
taz-Artikel zu Russland
„Brief des Tages“,
taz vom 23. 5. 22
Dem Leserbrief von Herrn Brandes kann ich nur zustimmen. Es gibt in der taz zu viele Beiträge, die sich bruchlos dem Mainstream anpassen und nur noch für Waffenlieferungen sprechen. Mit Herrn Brandes und mit den Autoren und Unterzeichnern:innen des offenen Briefs aus der Emma-Redaktion „bin ich froh, dass wir einen Kanzler haben, der abwägt und dann entscheidet“.
Von der taz wünsche ich und erwarte ich nachdenkliche, abwägende Beiträge, pro und contra, aber nicht dieses Heruntermachen von Pazifismus, dieses Bashing eines abwägenden Kanzlers. Von nicht wenigen Politikern und Journalisten wird der Krieg Russlands gegen die Ukraine missbraucht, missbraucht als innenpolitische Keule gegen eine SPD-geführte Regierung. Muss die taz da mitmachen?
Hartmut Klein-Schneider, Köln
Verhunzung der Sprache
„Bald öfters über 40 Grad“,
taz vom 24. 5. 22
liebe taz, bitte reiht euch nicht ein in die phalanx der verhunzer der deutschen sprache! die korrekten steigerungsformen von „oft“ sind: komperativ „öfter“ (also ohne end-„s“) superlativ: „am öftersten“. zur hilfe nehme ich mir da immer das wort „kaum“: kaum, käumer, am käumersten. dann kann da nichts schiefgehen.
Hans Reinhold, Bispingen
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